Erzbischof Heße macht sich für neue Integrationskultur stark

Perspektiven bieten

Für eine erfolgreiche Aufnahme von Migranten braucht es laut Hamburgs Erzbischofs Stefan Heße eine neue Integrationskultur. Die sei notwendig, weil viele Neuankömmlinge aufgrund von Konflikten und Kriegen in ihrer Heimat länger in Deutschland bleiben.

Hamburgs Erzbischof Stefan Heße / © Harald Oppitz (KNA)
Hamburgs Erzbischof Stefan Heße / © Harald Oppitz ( KNA )

Das schreibt der Flüchtlingsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz in einem Gastbeitrag für das Internetportal katholisch.de (Montag). Deutschland müsse sich darauf einstellen, "dass viele Menschen mit anderen kulturellen und religiösen Prägungen langfristig bei uns bleiben werden", so Heße.

"Wir müssen jedem, der in unserem Land lebt, eine realistische Perspektive auf gesellschaftliche Teilhabe eröffnen", fordert der Hamburger Erzbischof. Als zentrale Handlungsfelder nennt er den Zugang zu Arbeit, Bildung und bezahlbarem Wohnraum. Konkret spricht er sich für einen Bürokratieabbau aus, für Investitionen in Bildung ab dem frühkindlichen Bereich sowie mehr Engagement im sozialen Wohnungsbau.

Christen als Brückenbauer

Die Kirche könne hier ihre Expertise, aber auch ihre Ressourcen einbringen, schreibt Heße weiter. Was die unter anderem durch muslimische Zuwanderung neu entfachte Diskussion über das Verhältnis von Religion und Gesellschaft anbelange, könnten Christen als "Brückenbauer zwischen religiösen und säkularen Wertvorstellungen" auftreten. Die Kirchen hätten die Vorzüge von Religionsfreiheit, Demokratie und Pluralismus erst in einem "langwierigen Prozess" kennen und schätzen gelernt. Das Wissen um diesen oft schwierigen und schmerzhaften Weg könne Christen heute zu Mittlern im interreligiösen Dialog machen.

Heße eröffnete mit seinem Gastbeitrag ein neues Debattenformat auf katholisch.de. Unter dem Schlagwort "Wir schaffen das" werden sich in den kommenden Wochen auf dem Internetportal Experten aus Kirche, Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis zur Integrationspolitik in Deutschland zu Wort melden.


Quelle:
KNA