Erzbischof Heße will durch Flüchtlingshilfe Glaube leben

"Christen müssen da sein und zuhören"

Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße möchte in der Flüchtlingshilfe den katholischen Glauben mit dem Leben verbinden. Christen und christliche Schulen könnten mit ihrer Unterstützung für Schutzsuchende ein Zeichen setzen.

Hamburgs Erzbischof Stefan Heße / © Harald Oppitz (KNA)
Hamburgs Erzbischof Stefan Heße / © Harald Oppitz ( KNA )

Das sagte Heße beim Neujahrsempfang der katholischen Schulen Hamburgs. "Christen müssen da sein und zuhören", forderte der Hamburger Erzbischof am Mittwochabend im Börsensaal der Hamburger Handelskammer vor den rund 1.000 geladenen Gästen aus den Bereichen Schule, Politik, Kultur und Wirtschaft der Hansestadt.

Beteiligung katholischer Schulen an Integration von Flüchtlingskindern

Wenn man den Helfern dabei anmerken könne, dass sie vom Glauben getragen würden, sei das umso schöner, so Heße, der auch Schirmherr des donnerstäglichen Friedensgebetes ist, das an allen katholischen Schulen der Stadt gebetet wird. Laut Schuldezernent Erhard Porten werden sich die katholischen Schulen schon bald daran beteiligen, Flüchtlingskinder in speziellen Kursen auf den normalen Schulbesuch vorzubereiten. Die staatlichen Schulen der Stadt tun das bereits.

Auch auf die Herausforderungen katholischer Schulen in der norddeutschen Diaspora ging Heße in einem Gespräch mit der Fernsehmoderatorin Julia Niharika-Sen ein: "Der christliche Geist fliegt durch unsere Schulen nicht so durch, er wird getragen - auch von den Lehrern", sagte Heße. Die Buntheit der katholischen Hamburger Schulen solle auch in Zukunft erhalten werden: "Die Leute werden in der Diaspora ja nicht katholisch geboren", so Heße. Es komme darauf an, genügend Schüler anzuwerben.

Einwanderungsstadt Hamburg

Der Hamburger Schulsenator Ties Rabe (SPD) wünschte sich von den Hamburger Katholiken, von denen etliche eine Einwanderungsgeschichte hätten, Verständnis für den Wunsch vieler Menschen, in Hamburg zu leben. Hamburg sei seit Jahrhunderten eine Einwanderungsstadt. Doch sich zu integrieren heiße für die Neuankömmlinge auch, Deutsch zu lernen, und zwar "nicht nur die Sprache, auch die Werte". Gerade dabei hätten die katholischen Schulen eine wichtige Rolle.

Der Katholische Schulverband Hamburg ist der größte freie Schulträger der Stadt; er betreibt 21 Schulen, an denen rund 9.300 Schüler lernen und 850 Lehrer arbeiten.


Quelle:
KNA