Gerade in diesen Feldern werde trotz der Säkularisierung immer wieder der Wunsch an die Kirche herangetragen, mehr pastorales Personal bereitzustellen, sagte die Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge in der Erzdiözese, Petra Dierkes, am Donnerstag vor Journalisten in Köln. Da es auch mit Blick auf die Gemeinden immer weniger Seelsorger gebe, müsse genau abgewogen werden, wo die Prioritäten ihres Einsatzes liegen. Aber die Einrichtungen benötigten hauptamtliche Kräfte, auch um dort das Ehrenamt zu ermöglichen.
Hohe Bedeutung von haupt- und ehrenamtlichen pastoralen Kräften
Dierkes äußerte sich am Rand einer Fachtagung zum zehnjährigen Bestehen der Abteilung Seelsorge im Sozial- und Gesundheitswesen im Erzbistum Köln. Sie unterstützt die pastoralen Mitarbeiter in Hospizen, Altenheimen, Krankenhäusern, im Strafvollzug und bei der Polizei sowie die Notfallseelsorger.
Abteilungsleiter Rainer Hintzen betonte, dass in Krankenhäusern und den anderen Arbeitsfeldern hoch spezialisierte Fachkräfte wirkten. Entsprechend werde auch von der Seelsorge hohe Fachlichkeit und professionelle Zusammenarbeitskompetenz erwartet. Die pastoralen Mitarbeiter kümmerten sich nicht nur um die Klienten wie Kranke oder Häftlinge, sondern agierten auch für die Beschäftigten etwa in Kliniken oder Altenheimen als Betriebsseelsorger. Der Monsignore bekundete die Hoffnung, dass für die Spezialseelsorge stets ein Netzwerk von Haupt- und Ehrenamtlichen für eine ständige Erreichbarkeit der Kirche in den Einrichtungen sorgen könne.
Menschen dankbar für Gespräche
Der Diözesanreferent für Altenheimseelsorge, Peter Bromkamp, unterstrich die Bedeutung von haupt- und ehrenamtlichen pastoralen Kräften in Pflegeheimen. Gerade angesichts von Leiden und des näher kommenden Todes stellten sich viele Menschen die Frage, was ihr Leben noch sinnvoll mache. Diese Menschen seien für jeden dankbar, der mit ihnen darüber ins Gespräch komme.
Die Polizeiseelsorge wurde durch die Kölner Silvesternacht sehr stark in Anspruch genommen, wie Bromkamp betonte. Wochenlang und bis heute wendeten sich Beamte wegen der Vorfälle an die zuständigen Seelsorger, denen sie "ungefiltert etwas sagen können".