Papst Franziskus hat in seiner Videobotschaft an die Gläubigen deutlich gemacht, dass es nicht auf den äußeren Erfolg ankommt, sondern vielmehr darauf, sich Zeit zu nehmen, offen gegenüber den anderen Menschen zu sein und miteinander in Dialog zu treten.
Kirchen im Osten Deutschlands haben die Besucher auf dem Katholikentag in Leipzig eingeladen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Die Studentin Rieke Wolbert aus Niedersachsen findet das eine schöne Möglichkeit, fremde Menschen zu treffen, die immer mehr zu einer großen Gemeinschaft zusammenwachsen.
Erzbistum Berlin präsentiert Flaschenpost vom Baum
Das geht zum Beispiel an der Cocktailbar des Erzbistums Berlin. Mitglieder der Katholischen Landjugend KLJB mixen fruchtige Drinks mit vielversprechenden Namen wie Berliner Stadtleben oder Märkische Landluft, die die Besucher in einem kleinen Strandbereich mit Liegestühlen unweit der Propsteikirche genießen können. Kinder basteln Flipflops aus Pappe mit selbst ausgedachten Sprüchen. Daneben hängen Glasflaschen in einem Baum, in denen kleine Nachrichten versteckt sind.
"Jeder Mensch ist gleich“
Der Syrer Samer Khachan hat sich so eine Botschaft aus der Glasflasche gezogen - mit den Worten: "Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit auf dem Katholikentag. Möge Gott Sie auf ihrem Weg begleiten." Der Syrer, der schon seit sieben Jahren in Deutschland lebt, nutzt den Katholikentag, um mehr über das Christentum zu erfahren. Für ihn ist es wichtig, dass die Leute wissen, dass jeder Mensch gleich ist, egal welche Religion er hat.
Auch Dennis Wiedemann aus Berlin möchte die Vielfalt zeigen, die die Kirche zu bieten hat. Er plädiert für eine Vielfalt der Identitäten und setzt sich auf dem Katholikentag für die Homosexuellen ein. "Zum Evangelium gehört, dass die befreiende Botschaft allen zuteil wird," betont der Berliner.
Respekt gegenüber den Anderen
Sich gegenseitig respektieren. Im Gastgeber-Bistum Dresden-Meißen, genauer gesagt bei den Dominikanern der Pfarrei Sankt Albert, ist das eine wichtige Grundlage in der Jugendarbeit. "Wir versuchen die Gemeinde lebendig zu machen. Es gibt zum Beispiel eine generationsübergreifende Ministrantenarbeit oder die Religiöse Kinderwoche, in der sich auf spielerische Weise dem Glauben genähert wird." Claudia Kunze versucht in der Gemeindearbeit immer wieder Brücken zwischen den Generationen zu bauen.
Arbeit in der Diaspora
Verbindungen zu den Menschen aufbauen. Um sie in der Diaspora erreichen zu können, schlägt der Cottbuser Regionaljugendseelsorger Kaplan Marco Dutschke aus dem Bistum Görlitz vor, sich dabei auf weniger Konzepte zu konzentrieren. "Man sollte einfach nur das tun, was man für richtig hält. Zum Beispiel Gottesdienste feiern, bei denen man Freude hat."
"Wir sind die schöpferische Minderheit im ökumenischen Dialog." So beschreibt sich das Bistum Magdeburg auf dem Katholikentag. Die Don Bosco-Schwester Rita Breuer möchte möglichst bunt ihren Glauben präsentieren. "Wir sind der Sauerteig für die Christen in der Diaspora. Wir wollen den Teig durchsäuern. Das ist eine große Herausforderung, macht aber auch sehr viel Spaß."