Am Jaffator zur Altstadt begrüßten am Montag ranghohe Vertreter der verschiedenen christlichen Kirchen sowie zahlreiche Ordensleute und Gläubige den aus Norditalien stammenden Franziskaner. Pfadfindergruppen begleiteten die Prozession zur Franziskanerkirche.
Er werde Zeit benötigen, um eine komplexe Realität wie jene der Kustodie im Heiligen Land und der kirchlichen und sozialen Kontexte vollständig zu erfassen, sagte Patton bei seiner Ansprache. Gleichzeitig bekräftigte der Ordensmann den Wunsch, die bestehende Zusammenarbeit "zum Besten für dieses Land und seine Bewohner" weiterzuführen.
Nachfolge von Franziskanerpater Pizzaballa
Patton tritt als oberster Hüter der christlichen Stätten im Heiligen Land in die Nachfolge von Franziskanerpater Pierbattista Pizzaballa (51), der nach 12-jähriger Amtszeit zu Jahresbeginn seinen Rücktritt angekündigt hatte. In den kommenden Tagen folgen weitere feierliche Einzüge in die Jerusalemer Grabeskirche sowie die Geburtskirche in Bethlehem. Daneben steht der offizielle Besuch weiterer heiliger Stätten auf dem Programm.
Patton, am 23. Dezember 1963 in Vigo Meano im Erzbistum Trient geboren, trat 1983 in den Franziskanerorden ein und wurde 1989 zum Priester geweiht. Er studierte Kommunikationswissenschaft an der Päpstlichen Universität der Salesianer in Rom. Neben seiner Muttersprache spricht der neue Franziskanerkustos den Angaben zufolge Spanisch und Englisch.
Die im 13. Jahrhundert gegründete Heilig-Land-Kustodie schützt und verwaltet seit 1350 im Auftrag des Papstes die christlichen Heiligen Stätten in der Heimat Jesu. Der Kustos gilt neben dem Lateinischen Patriarchen von Jerusalem als einer der wichtigsten Repräsentanten der katholischen Kirche im Heiligen Land.