domradio.de: Am Abend spielt die deutsche Nationalmannschaft ihr zweite EM-Gruppenspiel gegen Polen. Wie geht es Ihnen denn heute?
Schwester Katharina Hartleib: Noch ist alles ganz ruhig. Aber ich habe schon beim Gedanken an heute Abend ein klein wenig Herzklopfen. Denn das ganze Unternehmen wird wieder einmal eng.
domradio.de: Wo werden Sie das Spiel schauen?
Schwester Katharina: Diesmal hier im Konvent mit meinen Mitschwestern, von denen eine mittlerweile wirklich fußballbegeistert ist und auch ein bisschen Ahnung hat und die andere interessanterweise inzwischen auch begeistert ist, allerdings keine Ahnung hat.
domradio.de: In diese Richtung missionieren Sie dann weiter, oder? Sie haben getippt für heute Abend. Wie geht das Spiel Ihrer Meinung nach aus?
Schwester Katharina: Das wird eng. Ich denke 2-1 für Deutschland, was aber eher meinem Wunsch entspricht.
domradio.de: Warum denken Sie, dass es so eng werden könnte?
Schwester Katharina: Wenn ich mir die letzten zwei Qualifikationsspiele gegen Polen in Erinnerung rufe, dann waren die ja aus deutscher Sicht nicht so toll. Eins wurde verloren, eins gewonnen. Am allermeisten wird es mir noch flau, wenn ich an 2006 denke, wo das Vorrundenspiel gegen Polen in der dritten Minute der Nachspielzeit durch einen Treffer von Oliver Neuville zugunsten der deutschen Mannschaft entschieden wurde. Von daher denke ich, das wird wieder ganz spannend.
domradio.de: Denken wir nochmal zurück an den letzten Sonntag, wo im Auftaktspiel gegen die Ukraine ja alles gut gegangen ist und zum Schluss sogar Bastian Schweinsteiger mit seinem 2-0 noch ein I-Tüpfelchen gesetzt hat. Haben Sie für heute auch eine kleine Vision?
Schwester Katharina: Ich fände es natürlich toll, wenn Lukas Podolski in der 89. Minute eingewechselt werden würde und dann ein Tor wie Schweinsteiger schießt, um anschließend herrlich bescheiden zu jubeln. Schließlich ist Polen ja sein Geburtsland und denen will er ja auch nicht wehtun. Aber er spielt mit vollem Herzen für Deutschland. Das fände ich eine tolle Geschichte.
Das Interview führte Susanne Becker-Huberti.