Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat dem ernannten Bischof von Limburg, dem bisherigen Trierer Generalvikar Msgr. Georg Bätzing, zu seiner Ernennung gratuliert: "Dankbar und freudig dürfen wir die Entscheidung des Heiligen Vaters Papst Franziskus aufnehmen, dass er den bisherigen Generalvikar des Bistums Trier, Monsignore Dr. Georg Bätzing, zum neuen Bischof von Limburg ernannt hat. Lange war diese Bischofsernennung mit Spannung erwartet worden. Ich bin mir sicher: Es ist ein Tag der Zuversicht und ein Schritt in die Zukunft für das Bistum Limburg. Georg Bätzing habe ich als einen angesehenen, umsichtigen und von tiefer Glaubensüberzeugung geprägten Priester kennengelernt, der aufmerksam, mit natürlicher Bescheidenheit und offen auf die Menschen zugeht. Aus seiner bisherigen Tätigkeit als Generalvikar in Trier bringt er wertvolle Erfahrungen für seine neue Aufgabe im Bistum Limburg mit.
Mein Dank gilt heute auch allen, die das Bistum Limburg durch die Zeit der Sedisvakanz geführt haben. Der Apostolische Administrator Weihbischof Manfred Grothe und sein ständiger Vertreter, Domkapitular Wolfgang Rösch, haben mit ihrem Wirken dem Zusammenhalt und der Einheit der Gläubigen im Bistum Limburg einen unermesslichen Dienst erwiesen. Wir alle sind immer neu eingeladen, als Volk Gottes in unserer Zeit die Frohe Botschaft zu verkünden und zu leben. Dafür erbitte ich heute Georg Bätzing für seinen Dienst und dem ihm anvertrauten Bistum Limburg auf die Fürsprache des heiligen Georg Gottes reichen Segen und verbinde damit auch persönlich meine herzlichsten Glückwünsche. Ad multos annos!"
Lange Vakanz findet ein Ende
Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, gratuliert dem künftigen Bischof von Limburg. Er sei froh, dass mit der Ernennung die lange Vakanz des Bistums Limburg ein Ende finde. Mit der Ernennung von Msgr. Dr. Bätzing habe der Heilige Stuhl eine Persönlichkeit ausgewählt, "die für diese in vielfacher Hinsicht besonders herausfordernde Aufgabe die besten Voraussetzungen mitbringt. Deine solide theologische Ausbildung und Promotion, Deine verschiedenen Tätigkeiten in der Pfarreiseelsorge und Deine langjährige Erfahrung in der Priesterausbildung sind gute Grundlagen für den künftigen Dienst“, schreibt Kardinal Marx. Er erinnert in seinem Brief auch an die Arbeit als Generalvikar und hebt seine Tätigkeit als Wallfahrtsleiter der Trierer Heilig-Rock-Tage hervor, bei denen es ihm überzeugend gelungen sei, "in Predigt und Gebet die Menschen anzusprechen: Gläubige wie Suchende, über die Generationen hinweg“.
Kardinal Marx geht in seinem Brief auch auf die Situation im Bistum Limburg ein. "Nach den schweren Zeiten für das Bistum Limburg, das durch die öffentlichen Debatten wegen mancher Fehlentscheidungen in der Leitung und des damit verbundenen menschlichen Versagens tief gezeichnet ist, bin ich dankbar, dass Du zur Wahl durch das Domkapitel Ja gesagt hast und Dich der neuen Verantwortung stellst." Er fügt hinzu: "Ich vertraue darauf, dass mit Deinen reichen Erfahrungen die gute Konsolidierung des Bistums, die der Apostolische Administrator Weihbischof Manfred Grothe begonnen hat, fortgesetzt werden kann. Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass Du in einem guten Dialog mit den Gläubigen und den verantwortlichen Gremien im Bistum Deine Leitungsverantwortung in einer Atmosphäre des wechselseitigen Respekts ausüben wirst, wonach sich die Diözese so sehr sehnt."
"Neues Amt nach schwieriger Zeit"
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann sagte, Limburg bekomme "einen ausgezeichneten Bischof", der "menschlich warmherzig, verbindlich und klar zugleich" sei.
Auch der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg, hat Bätzing zu seiner Ernennung zum Bischof der Diözese Limburg gratuliert. "Wir wünschen Ihnen von Herzen viel Kraft und Gottes Segen für Ihr neues Amt, das Sie nach schwieriger Zeit, aber auch nachdem die Turbulenzen um den ehemaligen Bischof in den letzten Jahren umsichtig beruhigt werden konnten, antreten. Ihre Erfahrungen in der Seelsorge als Pfarrer, in der Priesterausbildung als Regens des Priesterseminars, in der Organisation als Leiter der Heilig-Rock-Wallfahrt, die Sie mit großer ökumenischer Sensibilität gestaltet haben, und nicht zuletzt in der Leitungserfahrung als Generalvikar Ihrer Diözese, gerade in einer von der Diözesansynode geprägten Zeit, werden Ihnen helfen in Limburg einen für die ganze Diözese fruchtbaren Neubeginn zu gestalten. Im Zentralkomitee freuen wir uns auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit."
In einem Gratulationsschreiben hat Präses Manfred Rekowski dem künftigen Bischof des Bistums Limburg die Glück- und Segenswünsche der Evangelischen Kirche im Rheinland übermittelt. "Noch haben wir in guter Erinnerung, wie Sie auf der Konferenz der Superintendentinnen und Superintendenten zu allen Fragen der Trierer Wallfahrt Rede und Antwort gestanden und uns die geistliche Tiefe dieses Christusfestes nahebrachten. Die Evangelische Kirche im Rheinland hat es inspiriert, das Reformationsjubiläum ebenfalls als Christusfest mit den ökumenischen Geschwistern zu feiern", schreibt der Präses an Dr. Bätzing. Die rheinische Kirche freue sich für das Bistum Limburg, dass es einen geistlichen Leiter wie ihn bekomme, der sich ja schon in Trier als umsichtiger Generalvikar erwiesen habe.
"Werden für Sie beten"
"Seien Sie gewiss, dass wir in unserer Kirche für Sie, Ihr neues Amt und die damit verbundenen Aufgaben beten werden", so Manfred Rekowski. Nicht zuletzt durch die beiden hessischen Kirchenkreise der Evangelischen Kirche im Rheinland, Wetzlar und Braunfels, bleibe man auch in der neuen Aufgabe Bätzings miteinander verbunden. Auch Trier, die bisherige Wirkungsstätte des neuen Bischofs, liegt auf dem Gebiet der rheinischen Kirche.
Auch die leitenden Geistlichen der evangelischen Kirchen in Hessen haben die Besetzung des Bischofsstuhls in Limburg mit Bätzing begrüßt. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit einem katholischen Theologen, der die Region gut kenne und sich bisher bereits für ökumenische Belange beispielsweise bei der sogenannten Heilig-Rock-Wallfahrt starkgemacht habe, erklärte der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung am Freitag. Er hoffe, dass für den neuen Bischof "die Ökumene ein Herzensanliegen" bleibe, betonte Jung und warb für eine ökumenische Zusammenarbeit auf dem Frankfurter Evangelischen Kirchentag 2021.
Der kurhessische Bischof Martin Hein wünschte dem neuen Bischof "Gottes Segen und Kraft für das neue Amt, Achtsamkeit und Mut für einen Neuanfang im Bistum Limburg nach schwierigen Zeiten". Außerdem äußerte er die Hoffnung, dass die guten ökumenischen Verbindungen zwischen seiner Kirche und dem Bistum Limburg fortgesetzt werden.
Die rheinland-pfälzische Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) ist als Cousine Bätzings begeistert über die Personalentscheidung aus Rom. "Wir freuen uns riesig, die ganze Familie", sagte Bätzing-Lichtenthäler am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Ihr Cousin sei ein "sehr offener, bodenständiger und ruhiger Mensch, der für diese schwierige Aufgabe genau das richtige Fingerspitzengefühl hat".
Die 41-jährige Bätzing-Lichtenthäler, die wie ihr 55-jähriger Cousin aus dem Westerwald stammt, sagte, dass es 28 Cousins und Cousinen gebe; sie sei die jüngste. Regelmäßig komme die Familie zu "Sippentreffen" zusammen, zuletzt im vergangenen Jahr: "Dann kommen schon mal 130 Leute zusammen", so die Ministerin.