Mehr als einen Monat nach dem Diebstahl eines Läppchens mit dem Blut von Papst Johannes Paul II. aus dem Kölner Dom schwindet bei der Kirche die Zuversicht auf eine baldige Rückkehr der Reliquie. "Sicherlich kann man sagen, dass mit jeder Woche, die ins Land streicht, die Hoffnung sinkt, dass der, der sie genommen hat, zur Vernunft kommt", sagte Domdechant Robert Kleine der Deutschen Presse-Agentur. Man gebe die Hoffnung natürlich nicht ganz auf. "Aber man muss sicherlich auch damit rechnen, dass sie leider verloren ist."
Stoffläppchen mit Blutstropfen von Johannes Paul II.
Der Diebstahl war Anfang Juni bemerkt worden. Bei der Reliquie handelt es sich um ein Stoffläppchen mit einem Blutstropfen des mittlerweile heiliggesprochenen Papstes. Es befand sich in einer Glaskapsel, die aus einer Art Statue herausgebrochen wurde. Im Dom ist das Loch noch zu sehen. "Das ist natürlich weiterhin ein Stachel im Fleisch der Gottesdienstbesucher und Gläubigen", sagte der Domdechant. Nach den Sommerferien müsse man wohl neu überlegen, wie man mit dem Ort umgehe.
Reliquien - lateinisch "Überbleibsel" - sind in der Regel Körperteile oder persönliche Gegenstände eines Heiligen, die von Gläubigen verehrt werden. Der materielle Wert der gestohlenen Reliquie im Dom ist nach Angaben der Kirche verhältnismäßig gering.