Insgesamt drei der 45 Flüchtlinge, die in der vergangenen Woche den Regensburger Dom besetzt haben, müssen nach Auskunft des Bistums mit einer Abschiebung rechnen. Bei allen anderen seien die Asylverfahren noch nicht abgeschlossen, oder es bestünden Abschiebehindernisse, teilte die Diözese am Donnerstag mit. Die Angabe des Organisators der Protestaktion, alle Beteiligten warteten täglich darauf, dass sie von der Polizei abgeholt würden, sei daher falsch. Im Übrigen sei dieser Sprecher nach der Demonstration am Samstag abgereist.
Nach den Erkenntnissen des Bistums stammen die Flüchtlinge aus dem Kosovo und aus Albanien. 14 Menschen seien inzwischen wieder in ihre Gemeinschaftsunterkünfte in Regensburg zurückgekehrt, da sie sonst den Anspruch auf staatliche Hilfen verwirkt hätten. Von den übrigen 31 Leuten, die mittlerweile in einem Pfarrheim in der Altstadt untergebracht seien, hätten 20 zuvor im Rückführungszentrum Manching gelebt, die anderen in Einrichtungen in Baden-Württemberg.
Kind im Krankenhaus
Ein krankes Kind habe zwischenzeitlich in einem Krankenhaus behandelt werden müssen, ein weiteres werde dort vielleicht noch einen kurzen Aufenthalt benötigen. Die den Erwachsenen im Pfarrheim angebotenen ärztlichen Untersuchungen seien "nur sehr sporadisch in Anspruch genommen worden", heißt es in der Mitteilung.
Das Bistum bezeichnete die Ergebnisse der juristischen und medizinischen Klärungen als "aufschlussreich". Die politischen Forderungen der Gruppe nach einem "Bleiberecht für alle" fielen aber nicht in die Kompetenz der Kirche. Auch für ein Kirchenasyl seien die Voraussetzungen "weiterhin nicht gegeben".