Ditib prüft Verfahren gegen Imam aus Gelsenkirchen

Gewalt wird nicht toleriert

Der türkisch-islamische Verband Ditib hat ein internes Verfahren gegen einen Imam aus Gelsenkirchen im Zusammenhang mit einem Angriff nach dem gescheiterten Militärputsch auf ein Jugendzentrum eröffnet.

Ditib: Ein deutscher Verein mit Verbindungen in die Türkei / © Boris Roessler (dpa)
Ditib: Ein deutscher Verein mit Verbindungen in die Türkei / © Boris Roessler ( dpa )

Zunächst solle der Mann Gelegenheit bekommen, sich zu dem Vorfall zu äußern, sagte Zekeriya Altug, Leiter der Abteilung für Außenbeziehungen der Ditib, am Mittwoch in Köln dem Evangelischen Pressedienst (epd). Da er sich jedoch zurzeit im Urlaub in der Türkei befinde, gebe es noch keine Überlegungen zu weiteren Schritten in dem laufenden Verfahren. "Der Vorfall wird geprüft, noch gibt es keine Ergebnisse", sagte Altug.

Gewalttätiger Übergriff

Im Juli war es im Gelsenkirchener Stadtteil Hassel nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei zu einem gewalttätigen Angriff auf eine Jugendeinrichtung gekommen, die der Gülen-Bewegung nahestehen soll. Dem Gelsenkirchener Imam wird nach einem Bericht der TV-Sendung "Report Mainz" vorgeworfen, gesagt zu haben: "Dass daraufhin die Stellen der Parallelorganisation in Hassel geschlossen und die türkische Flagge angebracht wurde, hat mich sehr gefreut. Allah möge Euch lohnen."

Altug betonte, dass die Ditib als Verband und die Gelsenkirchener Gemeinde jedwede Form von Gewalt ablehnten und sich für ein friedliches Miteinander einsetzten.

Klares Signal gefordert

Der Vorsitzende der Gelsenkirchener CDU und Bundestagsabgeordnete Oliver Wittke fordert einem Bericht der in Essen erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Mittwochsausgabe) zufolge die unverzügliche Abberufung des Vorbeters. Ein solcher Schritt sei auch ein klares Signal, dass der Moscheeverband keine Gewalt in seiner Organisation dulde. "Sollte sich Ditib der Abberufung verweigern, müssen unsere Behörden alle Möglichkeiten ausschöpfen, diesen Imam auszuweisen", sagte Wittke der Zeitung.


Quelle:
epd