Das sagte Damian am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). In jedem Fall müsse die koptische Kirche "weise und vorsichtig" mit diesem Thema umgehen. "Wir wollen keine Konfrontation mit dem Präsidenten, der uns ernst nimmt."
Zehn-Punkte-Gesetzentwurf
Das ägyptische Kabinett hatte in der vergangenen Woche einen Zehn-Punkte-Gesetzentwurf gebilligt, der den Bau von Kirchen erleichtern soll. Die Kirchen hatten der Vorlage zugestimmt, nachdem die koptische Kirche zuvor Teile der Novelle scharf kritisiert hatte. Nach Gesprächen mit Präsident Abdel Fattah al-Sisi wurde nach Angaben der Synode koptischer Bischöfe ein Kompromiss gefunden. Einzelheiten wurden nicht genannt.
Damian wies auf einen kirchenfreundlichen Erlass des ägyptischen Präsidenten al-Sisi vor eineinhalb Jahren hin, der von Salafisten bekämpft werde: Laut Erlass sollten nach der Ermordung von 21 Kopten in Libyen durch die Terrororganisation "Islamischer Staat" in den ägyptischen Heimatorten der Opfer Kirchen gebaut werden. "Salafisten haben mit Widersprüchen gegen Höhe, Größe, Form, Kuppel, Kreuz oder Glockenturm dafür gesorgt, dass der Bau ausgesetzt wird", sagte der Bischof.
Parlament muss über Gesetz abstimmen
Über das Gesetz muss nun das Parlament abstimmen. In der neuen ägyptischen Verfassung ist festgelegt, dass den Christen mehr Religionsfreiheit gewährt werden muss. Derzeit gelten strenge Auflagen für den Kirchenbau, die zum Teil noch aus der Zeit der Osmanen stammen. Christen stellen mit rund neun Millionen Gläubigen zehn Prozent der ägyptischen Bevölkerung.
Die koptisch-orthodoxe Kirche existiert seit dem ersten Jahrhundert nach Christus und gehört damit zu den ältesten Kirchen.
Ihren Ursprung hat die Kirche in Ägypten. In Deutschland zählt sie nach Angaben Damians etwa 12.000 Mitglieder. Dienstsitz des Diözesanbischofs Damian ist das koptisch-orthodoxe Kloster in Höxter.
