FARC-Rebellen in Kolumbien entlassen Kindersoldaten

Unterwegs zur Versöhnung

Die kolumbianische Guerilla-Organisation FARC hat 13 Kindersoldaten an das Roten Kreuz übergeben. Außerdem baten FARC-Vertreter Angehörige von ermordeten Politikern um Vergebung gebeten. Die Kirche hatte vermittelt.

Straßenkunst erinnert an Bürgerkrieg / © Christian Escobar Mora (dpa)
Straßenkunst erinnert an Bürgerkrieg / © Christian Escobar Mora ( dpa )

Im Beisein des Erzbischofs von Cali, Dario de Jesus Monsalve, und des Jesuiten Francisco De Roux kam es am Wochenende in der kubanischen Hauptstadt Havanna zu einem Treffen der Angehörigen mit der Guerilla-Führung.

"Wir können nicht vor unserer Verantwortung flüchten", wird FARC-Sprecher Pablo Catatumbo in lateinamerikanischen Medien zitiert.

Rebellen dankten Kirche für Versöhnungsvermittlung

Die Episode gehöre zu den schändlichsten Kapiteln des bewaffneten Konflikts; die FARC sei nicht stolz darauf. "Das hätte niemals passieren dürfen", so Catatumbo; "hoffentlich vergeben Sie uns." Der Kirche dankten die linksgerichteten Rebellen für die Vermittlung und den Beistand beim Annäherungsprozess an die Opfer.

Nach Angaben der FARC soll es im Oktober in der Provinz Valle de Cauca eine öffentliche Gedenkfeier geben, bei der sich die Rebellen auch vor Ort für die Bluttat entschuldigen wollen. Im April 2002 hatten die Rebellen eine Gruppe von Regionalpolitikern zunächst entführt und dann Jahre später hingerichtet. Das Massaker sorgte landesweit für Entsetzen.

FARC entlässt 13 Kindersoldaten

Außerdem hat die FARC nach eigenen Angaben am Wochenende die ersten 13 minderjährigen Rebellen aus ihren Reihen an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben. Die Minderjährigen würden in der Gewissheit überstellt, dass ihre Rechte garantiert und ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft sichergestellt seien, erklärte die Organisation am Sonntagabend (Ortszeit). Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hatte zuvor bestätigt, dass die Minderjährigen guter gesundheitlicher Verfassung seien.

Die kolumbianische Regierung und die linksgerichteten FARC-Rebellen im August ihre Friedensgespräche abgeschlossen. Am 26. September soll in Cartagena ein Abkommen unterzeichnet werden; Anfang Oktober folgt eine Volksabstimmung über die Verhandlungsergebnisse.

Die kolumbianische Regierung und die linksgerichteten FARC-Rebellen hatten im August ihre Friedensgespräche abgeschlossen. Am 26. September soll in Cartagena ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet werden; Anfang Oktober folgt eine Volksabstimmung über die Verhandlungsergebnisse.


Quelle:
KNA