Das sagte Geißler dem Internetportal der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Geißler wörtlich: "Wer solche Vorschläge macht, hat sonntags in der Kirche nichts verloren und steht im Widerspruch sowohl zur Botschaft des Evangeliums, zum Papst als auch zur evangelischen Kirche."
Merkel solle Kurs beibehalten
Die CSU-Führung befinde sich auf "derselben geistigen Ebene wie die Orban-Partei in Ungarn und die Kaczynski-Partei in Polen, so Geißler. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) forderte er auf, an dem bisherigen Kurs in der Flüchtlingspolitik festzuhalten.
Die Kanzlerin habe "fast alle relevanten geistigen und politischen Schichten Deutschlands auf ihrer Seite; einen großen Teil der kulturellen Szene, die katholische und evangelische Kirche, die Gewerkschaften, die Diakonie, die Caritas und die meisten Nicht-Regierungsorganisationen", betonte Geißler.
Geißler wirft CSU Unsolidarität vor
Die Kritik aus der CSU am Kurs Merkels bezeichnet der ehemalige CDU-Generalsekretär "inkonsequent", "doppelbödig" und "unglaubwürdig". Weiter sagte der 86-Jährige: "So etwas Unsolidarisches habe ich in meinem politischen Leben noch nicht erlebt."
Nach heftigen Debatten im Vorfeld hatte der CSU-Vorstand am Wochenende einstimmig ein Papier zur Flüchtlingspolitik beschlossen. Es schreibt unter anderem eine jährliche Obergrenze für Flüchtlinge fest. Für Zuwanderer aus dem "christlich-abendländischen Kulturkreis" ist eine Vorrang-Regelung geplant. Diese solle allerdings nur für die klassische Einwanderung gelten, aber nicht für die Asyl- und Flüchtlingspolitik.