DBK-Herbstvollversammlung nimmt Arbeit auf

Wahlen und Bibelvorstellung

Die katholischen Bischöfe setzen am Dienstag ihre Herbstvollversammlung in Fulda fort. Auf die 66 Kardinäle, Bischöfe und Weihbischöfe wartet ein Wahlmarathon. Zudem wird die neue Einheitsübersetzung der Bibel vorgestellt.

Deutsche Bischöfe (dpa)
Deutsche Bischöfe / ( dpa )

Die Bischöfe müssen auf ihrer Herbstvollversammlung insgesamt 14 Kommissionen, weitere Unterkommissionen und Aufgaben für die kommenden fünf Jahre neu besetzen. Mit besonderer Spannung wird erwartet, wer Nachfolger von Kardinal Karl Lehmann an der Spitze der Glaubenskommission wird.

Situation der Christen im Irak

Am Rande der Konferenz will sich der chaldäisch-katholische Erzbischof Bashar Warda (47) aus dem nordirakischen Erbil zur Situation der Christen im Irak äußern. Am frühen Nachmittag wollen die Bischöfe die katholische Neuübersetzung der Bibel vorstellen. Die sogenannte Einheitsübersetzung ist ab neuem Jahr die maßgebliche Bibelausgabe für alle katholischen Gottesdienste, den Religionsunterricht und die Katechese im deutschen Sprachraum.

Neue Einheitsübersetzung der Bibel

Zudem stellen die Bischöfe auf ihrer Herbst-Vollversammlung in Fulda an diesem Dienstag die neue Einheitsübersetzung der Bibel vor. Die Einheitsübersetzung ist die katholische Bibel für Liturgie, Schule und Familie, die im gesamten deutschsprachigen Raum genutzt wird. Ihre Neubearbeitung hatte die katholische Kirche im Februar 2005 begonnen.

Bisher waren die Psalmen und das Neue Testament zusammen mit der evangelischen Kirche verantwortet worden, jetzt wird es aber keine evangelisch-katholische Übersetzung mehr geben. Die evangelische Kirche hatte sich zurückgezogen und das damit begründet, dass nach vatikanischen Vorschriften auch für eine ökumenische Bibelübersetzung eine "katholische Identität" verlangt werde.

Eröffnungsgottesdienst

Beim Eröffnungsgottesdienst im Dom zu Fulda hat Kardinal Reinhard Marx unterdessen die Christen aufgerufen, sich "in diesen aufgewühlten Zeiten" aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft zu beteiligen. "Wir dürfen nicht nur darüber klagen, was nicht klappt", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag. Es gehöre zum Auftrag der Kirche und jedes Christen, die Welt aus dem Geist des Evangeliums gerechter zu gestalten und für Schwache und Arme einzutreten.

"Wir dürfen nicht nur um unser eigenes Leben kreisen", fügte Marx hinzu. Christen müssten in Kunst und Kultur, Vereinen und Verbänden und der Politik nach Wegen für ein gelingendes Zusammenleben, Gerechtigkeit und Frieden suchen. "Es geht nicht darum, möglichst viel zu haben und zu verbrauchen, sondern darum, dass unser Leben vor Gott und unseren Mitmenschen Bestand hat."


Reinhard Kardinal Marx / © Arne Dedert (dpa)
Reinhard Kardinal Marx / © Arne Dedert ( dpa )
Quelle:
KNA , epd , DR