Orthodoxe protestieren gegen Papstbesuch in Georgien

"Geistiger Aggressor"

Angeführt von orthodoxen Priestern haben am Mittwoch mehrere Dutzend Menschen in der georgischen Hauptstadt Tiflis gegen den bevorstehenden Besuch von Papst Franziskus protestiert. Man brauche den Papst und den kirchlichen Segen nicht.

Papst Franziskus / ©  Giorgio Onorati (dpa)
Papst Franziskus / © Giorgio Onorati ( dpa )

Bei der Kundgebung vor der Vatikanbotschaft erklärten die Demonstranten dem georgischen Fernsehen zufolge, die Kaukasus-Republik brauche weder den Papst noch den Segen der katholischen Kirche. Auf einem Transparent wurde der Vatikan als "geistiger Aggressor" bezeichnet.

Papst Franziskus besucht am übernächsten Wochenende das orthodox geprägte Georgien. Die Spitze der orthodoxen Kirche des Landes unterstützt den Besuch. Franziskus wird am 30. September, dem ersten Tag seiner Visite, von deren Oberhaupt, Katholikos-Patriarch Ilia II., im Patriarchatspalast empfangen. Auf dem Programm steht auch eine Messe im zweitgrößten Sportstadion von Tiflis. Zuletzt hatte 1999 Papst Johannes Paul II. Georgien besucht.

Frieden und Brüderlichkeit

Die Reise soll nach Angaben des Vatikan im Zeichen von Frieden und Brüderlichkeit stehen. Franziskus hatte bei seiner Ankündigung der Reise im Juni gesagt, er wolle durch seinen Besuch in Georgien und Aserbaidschan "die antiken christlichen Wurzeln auf diesem Boden würdigen - immer im Geist des Dialogs mit anderen Religionen und Kulturen". Zugleich wolle er zu "Wegen der Hoffnung und des Friedens" ermutigen.

Das Logo zur Papstreise nach Georgien zeigt ein stilisiertes Kreuz und dazu das Motto "Pax vobis" (Der Friede sei mit euch) sowohl auf Latein als auch in der Landessprache. Es ist in gelb und rot geschrieben; die Farben sind in den Flaggen des Vatikanstaates (gelb) und Georgiens (rot) enthalten.


Quelle:
KNA