Papst Franziskus unterstützt Friedensvertrag in Kolumbien

"Kolumbianischer Präsident hat alles riskiert"

Papst Franziskus hat sich unmittelbar vor der Volksabstimmung über das Friedensabkommen in Kolumbien indirekt hinter ein "Ja" gestellt.

Papst Franziskus / ©  Giorgio Onorati (dpa)
Papst Franziskus / © Giorgio Onorati ( dpa )

In einem von der Pressestelle des kolumbianischen Präsidentenpalastes am Freitag verbreiteten Video, das das Kirchenoberhaupt bei einem Treffen im Vatikan zu Wochenbeginn
mit Vertretern des Judentums zeigt, sagt Franziskus, Präsident Juan Manuel Santos habe alles für den Frieden riskiert.

Aber es gebe auch eine andere Seite, die alles riskiert habe, um den Krieg fortzusetzen, sagte der Papst. Er verspreche, wenn das kolumbianische Volk und die internationale Staatengemeinschaft dem Abkommen zustimmen würden, werde er nach Kolumbien kommen, um den Frieden zu lehren, sagte Franziskus.

Papstreise nach Kolumbien wurde dementiert

Die kolumbianische Regierung veröffentlichte das Video offenbar als Reaktion auf widersprüchliche Meldungen über einen bevorstehenden Papstbesuch in Kolumbien. Wenige Stunden zuvor hatte der Vatikan entsprechende Pläne dementiert. Eine Reise des Kirchenoberhauptes nach Kolumbien im nächsten Jahr könne noch nicht bestätigt werden,
zitierten kolumbianische Medien Vatikansprecher Greg Burke.

Santos hatte zuvor erklärt, die Visite des Papstes ehre das Land sehr. Franziskus werde vier Tage bleiben, so der Präsident. Auch die Pressestelle des Präsidentenpalastes hatte den Papstbesuch angekündigt. Außenministerin Maria Angela Holguin nannte als möglichen Besuchstermin inzwischen den April 2017.

Endlich Frieden?

Regierung und die linksgerichtete Guerilla FARC hatten nach vierjährigen Verhandlungen am Montag einen Friedensvertrag unterzeichnet. Am Sonntag folgt eine Volksabstimmung über die Verhandlungsergebnisse.


Quelle:
KNA