Klarheit in diesem Bereich helfe, dass kein Schatten über die Fortschritte der vergangenen Monate falle, sagte der Vorsitzende der kolumbianischen Bischofskonferenz, Luis Augusto Castro, dem Sender Caracol Radio. "Es ist klar, dass sie das Geld zurückgeben müssen, das sie auf nicht zulässige Weise verdient haben", sagte der Erzbischof von Tunja.
Zuletzt hatte Staatsanwalt Nestor Humberto Martinez über Vermögenswerte aus illegalen Geschäften berichtet. Sollte es diese Vermögenswerte geben, müssten diese gemeldet und für die Entschädigung der Opfer verwendet werden, so Castro. Die FARC habe zuletzt erklärt, sie verfüge über kein Vermögen. Es sei dann Aufgabe der Justiz zu klären, ob die Rebellenorganisation die Wahrheit sage. Regierung und FARC hatten nach vierjährigen Verhandlungen am Montag einen Friedensvertrag unterzeichnet. Am Sonntag folgt eine Volksabstimmung über die Verhandlungsergebnisse.
Verhandlungen mit ELN
Erste Gespräche laufen auch mit der marxistischen Rebellenorganisation ELN. Die katholische Kirche in Kolumbien verhandelt nach Informationen des Senders "W Radio" direkt mit den Rebellen über die Freilassung von acht Geiseln. Auch mehrere Bischöfe seien in die Verhandlungen involviert, sagte der Jesuit Francisco de Roux dem Sender. Sie unternähmen alle Anstrengungen, um eine Freilassung der Geiseln zu erreichen.
Staatspräsident Juan Manuel Santos hatte jüngst die Freilassung aller Geiseln zur Bedingung für die Aufnahme direkter Friedensgespräche mit der zweitgrößten Guerillaorganisation Kolumbiens gemacht. Es gebe derzeit bedeutende Fortschritte, erklärte der Jesuit de Roux. Dazu zähle die Ankündigung der Waffenruhe bis nach der Volksabstimmung über das FARC-Friedensabkommen am Sonntag.
Die ELN wurde 1964 von Studenten, radikalen Befreiungstheologen und linken Intellektuellen aus Protest gegen die Armut der Kleinbauern gegründet. Sie ist nach der ebenfalls linksgerichteten FARC die zweitgrößte Rebellenbewegung des Landes und befindet sich weiter im Kriegszustand mit der Regierung.