Adenauer-Stiftung: Kolumbien jetzt nicht allein lassen

"Friedensvertrag nur der Anfang"

Der Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kolumbien, Hubert Gehring, hält grundlegende Reformen in dem lateinamerikanischen Land für notwendig. Er begrüßte die Einigung zwischen Regierung und FARC-Rebellen auf einen Friedensvertrag.

FARC Top-Kommandeure Ivan Marquez (links) und Joaquin Gomez / © Mauricio Duenas Castaneda (dpa)
FARC Top-Kommandeure Ivan Marquez (links) und Joaquin Gomez / © Mauricio Duenas Castaneda ( dpa )

Das Abkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und FARC-Rebellen soll soll am heutigen Montag in Cartagena unterzeichnet werden. Dies sei ein guter Anfang, der hoffentlich zu einem dauerhaften Frieden führe, sagte Gehring im Deutschlandfunk. Dafür seien aber grundlegende Reformen notwendig, etwa bei Infrastruktur und Rechtssicherheit sowie bei Gesundheit und Bildung. Dabei dürfe der Staat die ländlichen Regionen nicht vernachlässigen.

Zentral sei, die immer noch herrschende sehr große Ungleichheit zumindest zu verringern. "In Kolumbien hat immer noch das reichste Zehntel der Gesellschaft einen Einkommensanteil von 42 Prozent. Das ist, was Lateinamerika betrifft, wirklich noch das extremste Land, das ungleichste Land überhaupt", erklärt Hubert Gehring.

"Kolumbien nicht alleine lassen"

Der Kolumbienexperte appellierte an Deutschland und die EU, das Land gerade jetzt nicht allein zu lassen. Dabei gehe es nicht nur um finanzielle Mittel, sondern um gemeinsame Projekte beispielsweise für die Infrastruktur oder Wege aus der Abhängigkeit vom Rohöl oder von Agrarprodukten.


Quelle:
KNA