"Es muss alles auf den Prüfstand", sagte Köster den in Münster erscheinenden "Westfälischen Nachrichten" am Freitag. Der Diözesanrat, ein Beratungsgremium aus Laien und Theologen, werde voraussichtlich noch in diesem Jahr "die ersten Pflöcke einschlagen". Auch innerhalb des Generalvikariats stelle sich die Frage, wo Umstrukturierungen notwendig seien.
Diskussionen über Zielgruppen
Diskutiert werden solle zum Beispiel darüber, welche Zielgruppen die Kirche ansprechen und welche Mittel sie dafür einsetzen wolle, erklärte der Generalvikar. Dabei müsse auch danach gefragt werden, wie es mit den Kontakten zu jenen Menschen aussehe, "die am Rande stehen". Kleinere Pfarrgemeinden müssten überlegen, "ob man sich noch dieses oder jenes Pflichtprogramm leisten" oder ziel- und punktgenau arbeiten wolle. Auch in den kirchlichen Schulen und Bildungseinrichtungen sowie in der Caritas müsse auf die Prioritäten geschaut werden, fügte Köster hinzu. Wichtig sei ihm, dass "gemeinsam und transparent" über die Schwerpunktsetzung entschieden werde.
Realistisch betrachtet, werde es in 20 Jahren für viele Gemeinden keine Pfarrer "in umfassender Leitungsposition" mehr geben, sagte der Verwaltungschef des Bistums Münster. Es müsse geklärt werden, was künftig Aufgabe des Priesters und was Aufgabe der Laien sei. Die Kirchengeschichte vergangener Jahrhunderte zeige, dass Priesterweihe und Leitung nicht automatisch zusammenfielen.