Laut Berichten vom Freitag kamen bei dem Hurrikan mindestens 340 Menschen ums Leben. Durch heftige Regenfälle sind nach Angaben von Helfern zahlreiche Straßen und Brücken unpassierbar. Es drohe eine Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera oder Dengue-Fieber.
Weil zudem in den besonders betroffenen Gebieten im Süden und Nordwesten durchschnittlich 80 Prozent der Ernte vernichtet wurden, befürchten Experten zudem eine Ernährungskrise. Laut UN-Angaben sind rund 350.000 Menschen auf rasche Hilfe angewiesen. Die Bundesregierung stellte 600.000 Euro zur Verfügung, um Notleidende mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Notunterkünften zu versorgen.
Telegramm an die Haitianische Bischofskonferenz
Unterdessen zeigte sich Papst Franziskus solidarisch mit den Opfern des Hurrikans. Er nehme Anteil am Schmerz derer, die um einen geliebten Menschen trauern, und sei denen nahe, die ihre Wohnung und ihre Habseligkeiten verloren haben, heißt es in einem Telegramm des vatikanischen Staatssekretariats an den Vorsitzenden der Haitianischen Bischofskonferenz, Kardinal Chibly Langlois.
Das Bündnis Entwicklung Hilft, dem unter anderem die kirchlichen Hilfswerke Misereor und Brot für die Welt angehören, stellte 250.000 Euro bereit. Der Zusammenschluss sprach von einer Spur der Verwüstung, die der Wirbelsturm hinterlassen habe. In manchen Orten wurden den Angaben zufolge mehr als 90 Prozent der Häuser beschädigt.
Hilfswerke sagen Unterstützung zu
Weitere Hilfen seien dringend erforderlich. Der verarmte Karibikstaat leidet noch immer unter den Folgen eines schweren Erdbebens 2010. Damals starben laut unterschiedlichen Schätzungen 100.000 bis mehr als 300.000 Personen.
Das Erzbistum Bamberg, das seit 50 Jahren eine Partnerschaft mit Haiti unterhält, stellt nach eigenen Angaben 30.000 Euro Nothilfe bereit; das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat kündigte in Essen 45.000 Euro Soforthilfe für Hurrikan-Opfer in Haiti und Kuba an. Das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" hilft mit 50.000 Euro den Kindern vor Ort.
Derzeit bewegt sich "Matthew" entlang der Küste Floridas. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 Stundenkilometern gehört er in die zweithöchste Kategorie der tropischen Wirbelstürme.