Ökumenisches Bischofstreffen beginnt am Sonntag

Vier Kontinente, 30 Bischöfe, ein Treffen

Zu einem ökumenischen Treffen kommen von Sonntag an rund 30 Bischöfe aus vier Kontinenten in der Nähe von Augsburg zusammen.

Innenstadt von Augsburg (KNA)
Innenstadt von Augsburg / ( KNA )

Die Geistlichen sind auf Einladung der Fokolarbewegung im Ökumenischen Zentrum in Ottmaring (Kreis Aichach-Friedberg) zu Gast. Die Begegnung findet zum 35. Mal statt und steht in diesem Jahr unter dem Thema "Der gekreuzigte und verlassene Jesus als Grundlage einer gemeinschaftlichen Spiritualität". Am Donnerstag werden die Teilnehmer im Augsburger Rathaus von Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) empfangen.

Die Bischöfe kommen aus der katholischen, evangelischen, syrisch-orthodoxen, anglikanischen, baptistischen und methodistischen Kirche. Höchstrangiger Katholik und "Moderator" der Runde ist der Erzbischof von Bangkok in Thailand, Kardinal Francis Xavier Kriengsak Kovitvanit. Zu den Höhepunkten des Treffens zählt ein ökumenischer Gottesdienst am Mittwoch (26. Oktober) in der Augsburger Sankt-Anna-Kirche. Im Mittelpunkt der Feier steht die 1999 an gleicher Stelle unterzeichnete Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre von Katholiken und Lutheranern.

Miteinander und der Versöhnung

Bei dem Treffen sollen den Angaben zufolge mit Blick auf das bevorstehende Reformationsgedenken Akzente des geschwisterlichen Miteinanders und der Versöhnung gesetzt werden. Zum Programm gehören theologische Vorträge und Gottesdienste der verschiedenen konfessionellen Traditionen. Außerdem stehen Besuche in der KZ-Gedenkstätte Dachau und der Reformationsstätten in Augsburg an. In der Fuggerstadt wurde unter anderem 1530 die Confessio Augustana verkündet, die grundlegende und bis heute gültige lutherische Bekenntnisschrift.

Die Fokolarbewegung gehört zu den geistlichen Gemeinschaften der katholischen Kirche. Die Italienerin Chiara Lubich (1920-2008) gründete 1943 das "Werk Mariens", so der kirchenrechtliche Name der Fokolare. Die Bewegung setzt sich für Einheit und Geschwisterlichkeit im Glauben und in der Welt ein. Sie ist in 180 Ländern aktiv und zählt nach eigenen Angaben rund 140.000 Mitglieder. Rund fünf Millionen Menschen stehen in Verbindung mit ihr. Der Name "Focolare" stammt aus der italienischen Umgangssprache und bedeutet "Feuerstelle".


Quelle:
KNA