Grund seien die judenfeindlichen Äußerungen Luthers. Auch bei den Reformatoren Zwingli und Calvin hätte sie Probleme, einen "Persilschein" auszustellen, wie die in Basel lehrende reformierte Theologin am Montag im Deutschlandfunk sagte. Allerdings dürfe man die Maßstäbe von heute nicht ohne weiteres an vor 500 Jahren gefallene Äußerungen anlegen.
Klarer Umgang mit rassistischen Äußerungen
Aus der Au verteidigte zugleich den Beschluss des Kirchentagspräsidiums zum Umgang mit rassistischen Äußerungen. Die Veranstalter des Evangelischen Kirchentags 2017 in Berlin und Wittenberg hatten beschlossen, dass nicht zu den Podien eingeladen werde, wer sich rassistisch äußere oder wer "Äußerungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" verbreite.
Mit Blick auf die AfD hieß es, niemand werde wegen seines Parteibuchs ein- oder ausgeladen. Auch AfD-Politiker würden nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Vortragende auf den Kirchentagspodien würden wegen ihrer fachlichen Kompetenz eingeladen.
Wenig Hoffnung auf Konstruktive Debatte mit AfD
Auf die Frage, ob sie auf Kirchentagspodien mit den AfD-Politikerinnen Frauke Petry oder Beatrix von Storch über Flüchtlingspolitik debattieren würde, äußerte sich Aus der Au ablehnend. Sie halte die Möglichkeit einer konstruktiven Debatte mit den beiden Politikerinnen für gering. Zu befürchten sei ein fruchtloser Schlagabtausch, der "Zeitverschwendung" bedeute.
Der Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 24. bis 28. Mai in Berlin statt. Zum Abschluss ist ein Freiluft-Gottesdienst in Wittenberg geplant. Das Christentreffen, zu dem rund 140.000 Dauerteilnehmer erwartet werden, steht im Zeichen des 500.Reformationsjubiläums.