Die Tagung findet derzeit in Rom statt. Die Jesuiten sollten auch weiterhin an Randgebieten wirken, wo "ein größerer Dienst für Gott und zur Hilfe der Seelen" besonders nötig seien. Er ermutigte den Orden, sich "vom Guten zum Besseren" zu steigern.
Papst hebt drei Punkte hervor
Drei Punkte hob der Papst, der selbst der Gesellschaft Jesu angehört, dabei hervor: Freude und "geistliche Tröstung" - die Frohe Botschaft könne nicht mit Traurigkeit verkündet werden. Ebenfalls wichtig für die Mission der Jesuiten seien echt empfundenes Mitgefühl und Barmherzigkeit. Der Orden solle zudem "guten Geistes" weiter voran gehen und in Verbundenheit mit der Kirche handeln.
Die geistliche Tröstung bezeichnete Franziskus als "ureigene Aufgabe" der Jesuiten. Franziskus mahnte den Orden, sich die "Freuden der Evangelisierung, der Kirche, der Familie und der Schöpfung" niemals nehmen zu lassen. "Weder durch Entmutigung angesichts des Ausmaßes an Schlechtem in der Welt und der Missverständnisse zwischen denen, die Gutes tun wollen, noch durch ein Ersetzen durch flache Freuden, die griffbereit in irgendeinem Geschäft stehen."
Barmherzigkeit als Lebensstil
Das Heilige Jahr sei eine Gelegenheit, um über die vielfältigen Formen von Barmherzigkeit zu meditieren. "Ich sage das im Plural, denn Barmherzigkeit ist kein abstraktes Wort, sondern ein Lebensstil." Dem Beispiel Jesu folgend müssten die Jesuiten barmherzig sein gegenüber Armen, Sündern, Ausgestoßenen und den "Gekreuzigten der heutigen Welt, die unter Ungerechtigkeit und Gewalt leiden", führte der Papst aus.
Die "Gesellschaft Jesu" hat derzeit nach eigenen Angaben weltweit 16.400 Mitglieder. Sie unterhält etliche Universitäten und Schulen, außerdem einen eigenen Flüchtlingsdienst. Zusätzlich zu den drei klassischen Ordensgelübden Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam versprechen Jesuiten, dass sie sich vom Papst in die Pflicht nehmen lassen. Zum ersten Mal in der Geschichte ist mit Papst Franziskus seit 2013 ein Jesuit Oberhaupt der katholischen Kirche.