"Gewalt kann sich leicht ausbreiten, vor allem, wenn sie in einem religiösen und ethnischen Zusammenhang steht", sagte der Sekretär der Bischofskonferenz, Yohanes Rasul Edy Purwantodem, dem asiatischen Pressedienst Ucanews (Montag). Er appellierte an die Katholiken, in ihren Gemeinden "zu friedlichen und harmonischen Wahlen" beizutragen.
Bereits Anfang Oktober warnte Indonesiens größte islamische Organisation Muhammadiyah vor einer Politisierung von Religion und Ethnien im Wahlkampf. Im Februar finden in Teilen des Landes Kommunalwahlen statt. Die wichtigste Wahl wird die eines neuen Gouverneurs der zehn Millionen Einwohner zählenden Metropole Jakarta sein.
Wahl gilt als wichtiger Stimmungstest
Aussichtsreichster Kandidat dort ist derzeit der christliche und chinesischstämmige Amtsinhaber Basuki Tjahaja Purnama. Radikale islamische Gruppen haben bereits eine Kampagne gegen einen Christen als Gouverneur der indonesischen Hauptstadt gestartet.
Die Wahl gilt als wichtiger Stimmungstest. Neben Jakarta ist das Augenmerk politischer Beobachter auf die Wahlen in den Provinzen Westpapua und Aceh gerichtet. In Aceh, der einzigen indonesischen Provinz unter islamischem Recht, befürchten Christen eine Zunahme von Gewalt gegen Minderheitsreligionen während des Wahlkampfs.