Wolfgang Bischof (55), Münchner Weihbischof, ist neuer Beauftragter für die katholische Seelsorge in der Bundespolizei. Bei einem Festakt am Donnerstag in Berlin verabschiedeten der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, und Bundesinnenminister Thomas de Maizere (CDU) auch den emeritierten Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, der das Amt mehr als zwölf Jahre innehatte.
Marx würdigte die gegenseitige Unterstützung von Staat und Kirche. "Die Kooperation der katholischen Seelsorge für die Bundespolizei hat sich bewährt, und das wollen wir weiterführen", betonte Marx. "Wir leisten unseren Beitrag, dass Seelsorge weiter möglich ist." Gerade nach Auslandseinsätzen, Amokläufen, Geiselnahmen und vielen weiteren schrecklichen Ereignissen sei es wichtig, dass Seelsorge angeboten werde, dass jemand da sei, der zuhöre.
Schreckliches bewältigen
De Maiziere dankte der Kirche für die Seelsorge, besonders für die Mitwirkung an der berufsethischen Ausbildung. Der Staat sei zwar weltanschaulich neutral, aber den Kirchen freundlich zugeneigt. Die Beamten sähen mitunter Schreckliches und müssten oft Schwieriges schnell und hochprofessionell bewältigen. "Dann braucht es ein offenes Ohr, um sich Schreckliches von der zu Seele reden, dann braucht es Seelsorge". Sie biete Trost und Beistand, Halt, aber auch Haltung. Bischof, der seit 2011 bereits für die Seelsorge der Landespolizei zuständig ist, begründete seine Nähe zur Polizei auch biografisch.
Schon als Zehnjähriger habe er in der Schule auf die Frage nach seinem Berufswunsch "Polizeipräsident" geantwortet. "Der Herr hat nun viele Wege umgebogen, dass ich jetzt doch mit der Polizei zu tun habe", meinte er scherzhaft. Die Grundsätze der Polizei seien ihm von Herzen wichtig: "Daran möchte ich gemeinsam mit Ihnen bauen."
Flüchtlingszustrom als Teil der Arbeit
Jaschke dankte für die vielen Erfahrungen in der Seelsorge. Er erinnerte an das Wirken der Polizei bei der Bewältigung des Flüchtlingszustroms. "Sie haben die Menschen nicht als Nummern, sondern als Persönlichkeiten gesehen. Ich bin dankbar, dass Sie, als Bundespolizisten, Sorge tragen für eine humane Welt."