Misereor betonte gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur, in der Bevölkerung wachse zudem die Kritik an der UN-Friedenstruppe Minusca. Den Soldaten wurde zuletzt immer wieder Untätigkeit und eine zu große Nähe zu bewaffneten Gruppen vorgeworfen, die für die instabile Lage des Landes verantwortlich sind.
Seit dem Sturz des damaligen Präsidenten Francois Bozizé 2013 und Kämpfen zwischen der islamisch dominierten Seleka-Miliz und der christlich dominierten Anti-Balaka reißen die Konflikte nicht ab. In der zweiten Oktoberhälfte kamen bei Schießereien in der Hauptstadt Bangui und anderen Orten mindestens 36 Menschen ums Leben, darunter Berichten zufolge auch ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation. Für zusätzliche Spannungen sorgen die für den 17. November angesetzten Regierungsverhandlungen.
"Gefahr von weiteren Gewaltausbrüchen"
"Die Situation bleibt besorgniserregend", fasst Misereor zusammen. Angesichts einer "extremen Fragilität und der Gefahr von weiteren Gewaltausbrüchen" sei das Engagement der Zivilgesellschaft und insbesondere der interreligiösen Plattform von "unschätzbarer Bedeutung" für den Weg zum Frieden.
Initiatoren der Plattform sind der unlängst zum Kardinal ernannte Erzbischof von Bangui, Dieudonne Nzapalainga, sowie der Präsidenten des Islamischen Rates der Zentralafrikanischen Republik, Oumar Kobine Layama, und der Präsident der Evangelischen Allianz, Nicolas Geurekoyame-Gbangou. Die Arbeit des Dialogforums wird unter anderem von den beiden Hilfswerken Misereor und missio gefördert.