Papst Franziskus hat sich mit ehemaligen Priestern und deren Familien getroffen. Am Freitag besuchte er in Rom sieben Männer, die das Priesteramt aufgegeben und geheiratet haben. Der Papst habe seine Nähe und Zuneigung gegenüber den jungen Männern ausdrücken wollen, die eine "oft von Familienangehörigen und Mitbrüdern nicht geteilte Entscheidung getroffen haben", teilte das vatikanische Presseamt mit.
Nach mehren Jahren im priesterlichen Dienst und großem seelsorgerischem Einsatz hätten Einsamkeit, Unverständnis und Müdigkeit zu einer Krise geführt, heißt es in der Mitteilung weiter.
Falsch entschieden
Aus Jahren des Zweifels und der Unsicherheit sei oft das Gefühl erwachsen, mit dem Priesteramt die falsche Wahl getroffen zu haben. Die ehemaligen Priester zeigten sich beeindruckt von der Geste des Papstes. Normalerweise seien es die Sünder, die dem Herrn entgegengehen müssten; Franziskus mache es jedoch umgekehrt, zitierte die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" den italienischen Ex-Geistlichen Andrea Vallini.
Fünf der ehemaligen Priester sind Italiener, einer ist Spanier und einer Lateinamerikaner. Der Besuch war vorher nicht offiziell angekündigt worden.
Letzter Freitagsbesuch des Papstes
Mit diesem Treffen schloss der Papst seine Reihe von unangekündigten Besuchen und Begegnungen unter dem Motto "Freitage der Barmherzigkeit" ab. Während des Heiligen Jahres hatte er jeden Monat zumeist eine soziale Einrichtung besucht, um ein Zeichen der Barmherzigkeit zu setzen. Das Heilige Jahr endet am 20. November mit der feierlichen Schließung der heiligen Pforte des Petersdoms.
Zuletzt suchte Franziskus ein SOS-Kinderdorf auf.