Bistum Trier und Rheinische Kirche planen Zusammenarbeit

Viele Schnittmengen

Die Evangelische Kirche im Rheinland und das Bistum Trier wollen enger zusammenarbeiten. Es gebe viele Schnittmengen, die man inhaltlich füllen wolle, erklärte der rheinische Präses Manfred Rekowski am Mittwoch in Trier.

Liedblätter im Gottesdienst / © Mercedes Herran (KNA)
Liedblätter im Gottesdienst / © Mercedes Herran ( KNA )

Das Treffen von Mitgliedern der rheinischen Kirchenleitung und der Leitung des Bistums Trier war Teil des gemeinsam gestalteten Buß- und Bettags. Die Kirchenvertreter tauschten sich über die Reformprozesse in ihren Kirchen aus. Vorgeschlagen wurde zum Beispiel, eine Zusammenarbeit bei verwaltungsbezogenen Projekten oder im institutionellen Bereich auszuloten.

Gemeinsamer ökumenischer Gottesdienst

Am Abend feierten die rheinische Kirche und das Bistum im Trierer Dom einen ökumenischen Gottesdienst. Vor dem Hintergrund des 500-jährigen Reformationsgedenkens 2017 stand der Gottesdienst, den Bistum und Landeskirche seit 1961 miteinander feiern, in diesem Jahr unter dem Leitwort "Erinnerung heilen - Jesus Christus bezeugen".

Vertreter beider Konfessionen baten darin um Vergebung für die Verletzungen, die man sich in den vergangenen Jahrhunderten gegenseitig zugefügt habe.

Präses Manfred Rekowski rief die christlichen Konfessionen zur Versöhnung auf. "Die defizitorientierte Wahrnehmung der jeweiligen Schwesterkirche ist ein Holzweg, der in einer Sackgasse endet", unterstrich Rekowski in seiner Predigt. Es gelte stattdessen, auf das zu schauen, was aus der jeweils anderen Tradition bereichernd sein könne. "Lasst uns nicht auf die Jahrhunderte währende Geschichte der getrennten Wege starren, sondern die Grenzüberschreitungen, die Christus möglich macht, ins Auge fassen", sagte der Leitende Geistliche der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Ökumenischen Dialog intensivieren

In der Vergangenheit hätten die Jahrhundertfeiern die Gräben zwischen den Konfessionen vertieft. 2017 solle das anders sein, sagte der Trierer Bischof Stephan Ackermann. "Wir wollen nach den gemeinsamen Wurzeln, den wechselseitigen Herausforderungen und den verbindenden Zukunftsaufgaben fragen."

In dem Gottesdienst bekundeten Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde Trier und des katholischen Dekanats Trier ihre Bereitschaft, die ökumenische Kultur des Dialogs und der Zusammenarbeit zu intensivieren. Ein Ort dafür solle der neu gegründete Arbeitskreis Ökumene auf Stadtebene in Trier sein.


Manfred Rekowski / © Monika Skolimowska (dpa)
Manfred Rekowski / © Monika Skolimowska ( dpa )
Quelle:
epd