Caritas-Präsident: Steinmeier hat Gespür für Sozialpolitik

Gegen den Vorwurf sozialer Kälte

Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, hat Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) gegen den Vorwurf sozialer Kälte verteidigt.

Caritas-Präsident Peter Neher im Gespräch / © Harald Oppitz (KNA)
Caritas-Präsident Peter Neher im Gespräch / © Harald Oppitz ( KNA )

 Der gemeinsame Kandidat von SPD und Union für das Amt des Bundespräsidenten habe sehr wohl Gespür für die Sozialpolitik, sagte Neher am Samstag vor Journalisten in Trier.

"Mit Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt verspreche ich mir da schon positive Impulse" unter einem möglichen Bundespräsidenten Steinmeier, so Neher. Steinmeier galt als damaliger Chef des Bundeskanzleramts unter Gerhard Schröder als einer der Architekten der "Agenda 2010", einem 2003 begonnenen Maßnahmenprogramm zur Reform des deutschen Sozialsystems und Arbeitsmarktes. Kritiker einer Kandidatur Steinmeiers betonen, die Agenda-Politik habe die Spaltung zwischen Armen und Reichen in Deutschland vertieft.

"Die Hartz-IV-Gesetzgebung ist besser als ihr Ruf", hob Neher hervor. Vielen Menschen, die zuvor Sozialhilfeempfänger waren, sei durch die Zusammenlegung mit dem System der Arbeitslosenhilfe geholfen worden, weil fortan gezielte Maßnahmen für die Betroffenen möglich gewesen seien. Jedoch sei in der Gesellschaft die Stimmungslage entstanden, dass Menschen sozial schneller absteigen könnten, so der Präsident des Wohlfahrtsverbands. Neher sprach bei einem Festakt zum 100-jährigen Bestehen des Caritas-Diözesanverbands Trier.


Quelle:
KNA