Astrophysiker Hawking zu Besuch beim Papst

Ohne Gott zu Franziskus

Der prominenteste Theoretiker eines Universums ohne Gott zur Audienz beim Papst: Der britische Astrophysiker Stephen Hawking wurde am Montag von Franziskus empfangen.

Stephen Hawking trifft Franziskus / © L'osservatore Romano / Handout (dpa)
Stephen Hawking trifft Franziskus / © L'osservatore Romano / Handout ( dpa )

Zusammen mit einigen Dutzend Mitgliedern der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften im Vatikan wurde der britische Astrophysiker Stephen Hawking von Papst Franziskus empfangen. Hawking war Gast der diesjährigen Vollversammlung der Akademie.

Papst Franziskus hat Wissenschaftler aus aller Welt aufgerufen, gegen Umweltzerstörung und wachsende Armut zu kämpfen. Franziskus forderte die Forscher auf, "frei von politischen, wirtschaftlichen und ideologischen Interessen" zu handeln. Der Atheist Hawking ist seit 1986 Mitglied der Päpstlichen Akademie.

Hawkings Theorien

Der langjährige Inhaber des Lehrstuhls für Mathematik an der Universität Cambridge wurde durch seine Theorien über Schwarze Löcher und seine populärwissenschaftlichen Bücher berühmt. Hawking vertritt die These, dass sich das Universum spontan selbst aus dem Nichts geschaffen habe, ohne göttlichen Schöpfungsakt, allein durch das Gesetz der Schwerkraft.

Der 74-jährige Hawking leidet seit 1963 an der Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und kann nur über einen Sprachcomputer verbal kommunizieren.

Einfluss von Wissenschaft auf Gesellschaft

Die Vollversammlung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften begann am Freitag und endet am Dienstag. In diesem Jahr debattiert sie über die Auswirkungen von Wissenschaft und Technik auf Gesellschaft und Umwelt.

Hawking nahm zuletzt 2008 an einer Tagung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften teil. Damals wurde er zusammen mit den anderen Wissenschaftlern von Benedikt XVI. (2005-2013) empfangen. Bereits 1981 hatte ihn der Vatikan zu einer Konferenz eingeladen.


Quelle:
KNA , epd