Vatikan beklagt religionsfeindliches Klima

Einwurf bei der OSZE

Der Vatikan hat sich beim Ministerrat der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Hamburg besorgt über ein religionsfeindliches Klima gezeigt - und appelliert an die Regierungen der Staaten.

Blick auf den Petersdom / © Christopher Jelen (Erzbistum Köln)

Oft herrsche in den Mitgliedstaaten die falsche Ansicht vor, "dass Religionen nur ein Negativfaktor in der Gesellschaft sind", sagte der vatikanische Außenminister Paul Gallagher am Freitag. Der vatikanische Chefdiplomat forderte die Regierungen auf, ein "Klima des Respekts und der Wertschätzung für alle Gläubigen und Religionen" zu schaffen.

Gallagher warb zugleich für eine stärkere Einbindung der Religionen in internationale Friedensinitiativen. Vor allem bei Prävention und Beilegung von Konflikten könnten diese eine "konstruktive und wichtige Rolle" spielen, heißt es in dem von der vatikanischen Tageszeitung "Osservatore Romano" veröffentlichten Redetext. Ebenso könnten sie die Aussöhnung von Konfliktparteien und den Aufbau einer Nachkriegsgesellschaft fördern. Als historisches Beispiel nannte Gallagher den Briefwechsel der polnischen und deutschen Bischöfe von 1965.

Heiliger Stuhl Gründungsmitglied der OSZE

Mehr als 40 Außenminister und 80 Delegationen berieten bis Freitag in Hamburg unter anderem darüber, wie die Gräben zwischen Ost und West überwunden werden können.

Die OSZE ist eine 1975 gegründete Staatenkonferenz zur Friedenssicherung. Der Heilige Stuhl ist Gründungsmitglied. Seit dem 1. Januar 2016 hat Deutschland den Vorsitz der OSZE, Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier führt die Organisation als amtierender Vorsitzender.


Quelle:
KNA