Graf Stolberg in München zum Bischof geweiht

"Klare Orientierung in unruhigen Zeiten"

Kardinal Reinhard Marx hat am Samstag im Münchner Liebfrauendom seinen früheren Sekretär Rupert Graf zu Stolberg zum Bischof geweiht.

Rupert Graf zu Stolberg / © Barbara Mayrhofer (KNA)
Rupert Graf zu Stolberg / © Barbara Mayrhofer ( KNA )

Die Erzdiözese München und Freising hat mit dem 46-Jährigen wieder drei amtierende Weihbischöfe. An seinen Aufgaben und Zuständigkeiten ändert sich nichts. Als Bischofsvikar war Stolberg bereits seit 2013 für die Seelsorgeregion München zuständig, die zuvor von Weihbischof Engelbert Siebler (79) betreut worden war.

In seiner Predigt ging Marx auf die aktuelle gesellschaftliche Situation ein. Der Nervositätspegel sei gestiegen und die Unfähigkeit aufeinander zu hören, lasse nach. Solche Stimmungen führten zu unvernünftigen Urteilen, warnte der Kardinal. Doch habe es solche Stimmungen im Laufe der Jahrhunderte immer gegeben; bisweilen könnten sie auch zu Aufbrüchen führen. Ein Bischof habe in solch unruhigen Zeiten eine klare Orientierung zu behalten. Denn Aufgabe der Kirche sei es, bei allen Erregungen den Blick auf das Wesentliche zu richten und Besonnenheit zu zeigen.

Der neue Weihbischof wurde in Salzburg geboren und wuchs in Passau auf. 2003 empfing er im Freisinger Mariendom die Priesterweihe. Nach seiner Kaplanszeit wurde er 2003 persönlicher Sekretär des Münchner Erzbischofs, Kardinal Friedrich Wetter, und im Anschluss auch bei dessen Nachfolger Marx. Als Titularbistum wurde Stolberg Sassura zugeteilt, eine erloschene frühchristliche Diözese in Nordafrika. Als Bischofsspruch hat sich Stolberg "Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit" gewählt. Diese werden im zweiten Timotheus-Brief des Apostels Paulus als göttliche Gaben bezeichnet.


Quelle:
KNA