In der Nacht zum Dienstag seien etwa 20 Notfallhelfer im Einsatz gewesen, hätten mit vielen Menschen, Angehörigen und Augenzeugen, gesprochen und die Einsatzkräfte begleitet, sagte Pfarrer Justus Münster, Beauftragter für die Notfallseelsorge in Berlin. Sein Eindruck sei gewesen, dass eine große Ohnmacht bei den Menschen vor Ort herrschte". Auch Fassungslosigkeit und Ratlosigkeit seien zu spüren gewesen. Durch den Krisendienst seien Informationen verteilt worden, wo sich Hilfesuchende auch in den nächsten Wochen noch melden können.
Begleiten und beistehen
"Wir signalisieren den Menschen, dass wir in dieser Situation für sie da sind, sie begleiten und ihnen beistehen," sagte Münster. Jeder gehe auch anders mit der Situation um. "Es gibt keinen Baukasten, nach dem man vorgehen kann und dann sagen, jetzt geht es ihnen wieder gut." Die Notfallseelsorger waren auch am Dienstag weiter am Breitscheidplatz im Einsatz.
Die Berliner Notfallseelsorge/Krisenintervention wurde 1995 von den beiden Kirchen sowie Polizei und Feuerwehr gegründet. Seitdem werden die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr in akuten Notsituationen mit Todesopfern oder Schwerverletzten zur Betreuung von Opfern, Angehörigen, Beteiligten und Helfern von Notfallseelsorgern unterstützt.
Am Montagabend war ein Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gefahren. Zwölf Menschen starben, 48 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Polizei sprach am Dienstagmorgen von einem "vermutlich terroristischen Anschlag".