50 Jahre nach seiner Gründung unterstützt das Hilfswerk terre des hommes nach eigenen Angaben in mehr als 30 Staaten weltweit in Not geratene Kinder. Mädchen und Jungen würden in Ländern Asiens, Afrikas, Lateinamerikas und in Deutschland zum Beispiel vor Sklaverei und Ausbeutung geschützt, wie das Hilfswerk am Samstag in Osnabrück mitteilte.
Bildung und Perspektiven für Kinder
Außerdem werde Flüchtlingskindern sowie Opfern von Gewalt, Missbrauch und Katastrophen geholfen. Terre des hommes sorge für Bildung, Ausbildung, bessere Zukunftsperspektiven und für das Recht von Kindern auf eine gesunde Umwelt.
Terre des hommes feiert in diesem Jahr den 50. Geburtstag. Rund 40 Persönlichkeiten hatten am 8. Januar 1967 in Stuttgart terre des hommes Deutschland gegründet. Die Organisation kümmerte sich anfangs vor allem um kriegsverletzte Kinder aus Vietnam und Biafra.
Derzeit engagieren sich den Angaben zufolge 1.300 ehrenamtliche und 140 hauptamtliche Mitarbeiter in der deutschen Sektion, die ihren Sitz in Osnabrück hat.
Kritik an der Politik
Kürzlich hatte der Gründer der deutschen Sektion, Lutz Beisel, einen "stiefmütterlichen" Umgang der deutschen Regierungen mit der Entwicklungshilfe kritisiert. "Das lag an den einzelnen Ministern, aber vor allem auch daran, dass Entwicklungshilfe im Kabinett der Bundesregierungen einfach keine politisch gewichtige Rolle spielt", sagte Beisel der "Süddeutschen Zeitung". Das müsse sich ändern.
Beisel fordert dem Blatt zufolge, dass Entscheidungen in der Landwirtschafts-, Außenhandels-, Umwelt- und Finanzpolitik vorab im Kabinett auf ihre Entwicklungsverträglichkeit überprüft werden müssten. "So kann viel Schaden abgewendet und verhindert werden, dass Agrarexporte nach Afrika die mit Mitteln der Entwicklungspolitik geförderte örtliche Wirtschaft gleich wieder ruinieren", so Beisel.