In Ungarn und Serbien seien die Temperaturen zum Teil auf minus 20 Grad Celsius gefallen, trotzdem schliefen insgesamt rund 2.000 Flüchtlinge und Migranten in Belgrad, vor den ungarischen Transitzonen an der serbischen Grenze und in ungarischen Lagern unter freien Himmel oder in Zelten, kritisiert die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) am Wochenende.
Auch in anderen Ländern spitzt sich die Lage der Flüchtlinge mit sinkenden Temperaturen zu. Am Freitag erfroren an der bulgarisch-türkischen Grenze im Südosten Bulgariens zwei Flüchtlinge. Nach Angaben der zuständigen Polizeistelle in der Stadt Burgas fanden Anwohner die Leichen der beiden Iraker in einem Waldgebiet. Bereits am Montag war in der gleichen Gegend eine Somalierin tot entdeckt worden.
Temperaturen unter dem Gefrierpunkt
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR prangerte die Bedingungen für Flüchtlinge auf den griechischen Inseln an. Auch dort sanken die Temperaturen am Wochenende unter den Gefrierpunkt. Trotzdem harre etwa die Hälfte der rund 15.500 Migranten und Flüchtlinge auf den Inseln der Ostägäis in unbeheizten Zelten aus.
Besonders die Situation auf den Inseln Samos, Chios und Lesbos sei besorgniserregend. Zwar hätten Helfer in einigen Lagern elektrische Heizungen installiert sowie Schlafsäcke und Thermodecken verteilt; trotzdem könnten die Menschen auf dem griechischen Festland deutlich besser versorgt werden.
Forderungen an die EU
Von den EU-Staaten forderte das Hilfswerk, Versprechen zur Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten zügiger umzusetzen. Ende 2015 hatten sich die EU-Partner darauf verständigt, innerhalb von zwei Jahren 66.400 Asylsuchende aus Griechenland aufzunehmen. Bis Anfang Januar 2017 sei dies nur in 7.760 Fällen geschehen.