Angesichts einer ungewöhnlichen Kältewelle in Italien greift der Vatikan auf unkonventionelle Mittel, um Obdachlose vor dem Erfrieren zu retten. Für jene auf der Straße, die nicht in einer Unterkunft übernachten wollten, würden Autos als Schlafgelegenheit bereitgestellt, sagte der päpstliche Almosenverwalter Erzbischof Konrad Krajewski laut italienischen Medienberichten vom Samstag. Das Almosenamt verteile in Rom zusätzlich spezielle Bergsteiger-Schlafsäcke, die für Temperaturen bis zu minus zwanzig Grad ausgelegt seien, so Krajewski. Die beiden vatikanischen Schlafstätten für Obdachlose seien jetzt ganztägig geöffnet.
In den vergangenen Tagen sind in Italien sechs Obdachlose an den Folgen der Kältewelle gestorben, in Rom gab es bislang kein Opfer. In der italienischen Hauptstadt sanken die Temperaturen auf bis zu minus fünf Grad. Die Hilfe für Obdachlose ist ein besonderes Anliegen von Papst Franziskus.
Kritik an der Stadt Rom
Unterdessen warf das Rote Kreuz der Stadt Rom mangelnde Hilfe für Obdachlose vor. Die Öffnung einiger Metro-Stationen über Nacht reiche nicht aus, sagte die Präsidentin des römischen Roten Kreuzes laut der Tageszeitung "La Repubblica" (Sonntag). Die Stadt sei jedes Jahr aufs Neue unvorbereitet, obwohl das Problem absehbar sei, so Debora Diodati.