Niemand könne Menschen den christlichen Glauben aufzwingen, sagte Genn in der Propsteikirche St. Georg in Vechta. Für den Glauben brauche es Vertrauen auf Gott und auf die Menschen, die mit ihrem Gesicht für diesen Glauben stünden. Auf solche Zeugen komme es an. Theising hat die Nachfolge von Heinrich Timmerevers angetreten, der seit August Bischof in Dresden ist.
Zu dem Festgottesdienst waren nach Angaben eines Kirchensprechers fast 1.000 Gäste gekommen - unter ihnen die katholischen Bischöfe Norbert Trelle und Franz-Josef Bode aus Hildesheim und Osnabrück sowie der Oldenburger evangelische Bischof Jan Janssen. Janssen würdigte in seinem Grußwort die seit mehr als 50 Jahren bestehende Ökumene zwischen Katholiken und Protestanten im Oldenburger Land.
Hoffnung auf vertrauensvolles Miteinander
"Wer hätte gedacht, dass wir dieses Jahr 2017 zum 500. Jahrestag der Reformation mit derart vielen ökumenischen Akzenten begehen dürfen?", sagte er laut Redemanuskript. Er freue sich bereits auf einen gemeinsamen Gottesdienst mit Theising am 12. März und hoffe auf ein vertrauensvolles Zusammenwirken.
Auch Theising betonte die gute Ökumene im Oldenburger Land, an die er gern anknüpfe. Er ist seit 2010 der Ökumene-Beauftragte im Bistum Münster, zudem auch der Offizialatsbezirk Vechta zählt. Theising stammt aus dem münsterländischen Landkreis Steinfurt und war zuletzt als Weihbischof in Xanten für die Region Niederrhein zuständig.
Einmalige kirchenrechtliche Konstruktion
Die kirchenrechtliche Konstruktion des "Bischöflich Münsterschen Offizialats", so die offizielle Bezeichnung, ist weltweit einmalig, weil der Bezirk Vechta räumlich getrennt vom Rest des Bistums Münster liegt. Auf Wunsch des Oldenburger Herzogs bekam der Offizial 1831 gegenüber dem Bischof in Münster eine weitreichende Autonomie verliehen. Ebenfalls selten ist die Verteilung des Bistums auf zwei Bundesländer. Der größte Teil liegt in Nordrhein-Westfalen, der kleinere Teil in Niedersachsen.