Der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers sprach sich dafür aus, an die schätzungsweise 25.000 Opfer der Luftangriffe vom 13. Februar 1945 und den folgenden Tagen schweigend zu erinnern. "Es gibt Momente, da kann man mit Schweigen mehr sagen als mit Worten", betonte Timmerevers.
"Schweigen ist nicht gleich Totschweigen"
"Die Geschehnisse des 13. Februars sind mit einer kruden militärischen Logik vielleicht herleitbar, verstehbar sind sie jedoch nicht", sagte er zu dem angloamerikanischen Luftangriff. Zugleich erinnerte er daran, dass der Zweite Weltkrieg von Deutschland ausging.
Angesichts dessen sei Schweigen "nicht das Wegschieben von Realitäten", so Timmerevers. "Schweigen ist nicht Totschweigen oder Verschweigen." Ein solches Schweigen sei kein Ausweichen oder Verdrängen, sondern gebe die Möglichkeit, "über Eigenes nachzudenken, über Schuld und Verantwortung im Kleinen und Großen".
"Wir müssen Frieden erbitten"
Der Bischof wandte sich gegen eine "schnelle Suche nach Erklärungen, Begründungen und Verstehensmustern". Er rief dazu auf zuzulassen, "dass es Dinge gibt, wie eben die Zerstörung Dresdens, die so groß und schwerwiegend sind und überfordern, so dass ich sie Gott übergebe". Zur Bitte um Frieden sagte Timmerevers wörtlich: "Wir können diesen Frieden nicht selbst machen, wir müssen ihn erbitten und ihn uns schenken lassen."
Zu dem Gedenktag fanden auch weitere Gottesdienste und Veranstaltungen statt. So gab es eine Menschenkette durch die Innenstadt, einen ökumenischen Friedensgottesdienst in der Kreuzkirche und eine "Nacht der Stille" in der Frauenkirche.