"Ich sehe vieles zusammenbrechen, was in der Entwicklungspartnerschaft über Jahre, auch mit unserer Hilfe, aufgebaut worden ist", sagte der scheidende Adveniat-Hauptgeschäftsführer, Bernd Klaschka, dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Bei allen Vorbehalten gegen die USA hätten die Menschen in den Ländern Lateinamerikas die Hoffnung auf sozialen Aufstieg und materiellen Wohlstand doch mit den USA verbunden. "Damit ist es jetzt vorbei, weil Trump die USA abschottet und Lateinamerika vom Handelspartner wieder zum Hinterhof degradiert", sagte Klaschka.
"Gipfel der Doppelzüngigkeit"
Die geplante Grenzmauer zu Mexiko markiere weltweit eine neue Trennung zwischen den Ländern des Nordens und des Südens. "Es ist eine kulturelle Mauer, die den lebendigen Austausch verhindert. Übrigens auch zu Lasten der Menschen im Norden. Sie werden abgeschnitten von der eigenen, bereichernden Vitalität des Südens."
Es sei der "Gipfel der Doppelzüngigkeit", dass Trump eines seiner ersten Gespräche mit dem Mexikaner Carlos Slim geführt habe, einem der reichsten Männer der Welt, und auf dessen Vermittlung hin einen argentinischen Multimilliardär mit dem Bau der Mauer beauftragen wollte. "Das reiche Lateinamerika als Vollstrecker und als Profiteur einer Politik gegen das arme Lateinamerika. Perfider geht's nicht." Der 1946 geborene Geistliche gibt Anfang März die Leitung des Hilfswerks Adveniat nach mehr als 13-jähriger Tätigkeit ab.