Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis nimmt in diesem Jahr vor allem die Ursachen und Folgen der Migration in den Blick. Das Thema der 25. Pfingstaktion lautet "Bleiben oder gehen? - Menschen im Osten Europas brauchen Perspektiven!".
Die Eröffnung der bundesweiten Aktion findet am 14. Mai im Kölner Dom mit Kardinal Rainer Maria Woelki statt, der Abschluss in Görlitz mit Bischof Wolfgang Ipolt. Im Mittelpunkt stünden besonders die schon seit vielen Jahren andauernde Arbeits- und Armuts-Migration von Ost nach West.
Zerbrechende Familien, zurückbleibende Kinder
Renovabis gehe es darum, "die Menschen bei uns für die Folgen von Migration in den Gesellschaften in Mittel- und Osteuropa zu sensibilisieren", sagt Hauptgeschäftsführer Christian Hartl. Als soziale Probleme benennt er zerbrechende Familien, zurückbleibende Kinder oder alte Menschen. Ebenso erinnert der Geistliche an die negativen Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung dieser Länder, wenn besser ausgebildete jüngere Arbeitskräfte ihrem Land den Rücken kehren, weil sie in ihrer Heimat keine Lebensperspektive sehen.
Mit Partnern in Osteuropa will das Hilfswerk deshalb Projekte realisieren, die den Menschen eine Zukunft in ihrer Heimat eröffnen sollen. Auch gelte es, die negativen Folgen der Auswanderung in den betroffenen Ländern zu mildern. Schließlich fordert Renovabis auch den fairen Umgang mit Zuwanderern aus Osteuropa ein. "Migranten, die zu uns gekommen sind, befinden sich oft in prekären Situationen", so Hartl. Sie müssten vor Ausbeutung durch Arbeitgeber oder Vermieter und vor Gewalt geschützt werden. Außerdem sollten sie angemessenen Zugang zu Bildungs-, Gesundheits- und Sozialsystemen erhalten.
770 Projekte gefördert
Die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa unterstützt Projekte zur Erneuerung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in den früheren kommunistischen Ländern. 2016 hat Renovabis nach eigenen Angaben rund 29,3 Millionen Euro bewilligt und konnte damit 770 Projekte fördern. Seit 1993 hat das Hilfswerk in mehr als 22.000 Projekte seiner Partner fast 700 Millionen Euro investiert.