In einer am Mittwoch auf der Internetseite seines Bistums publizierten Stellungnahme empfahl er, die Ergebnisse der von Papst Franziskus eingesetzten Kommission abzuwarten. Er könne sich aber nicht vorstellen, dass dieses Gremium zu anderen Erkenntnissen kommen werde als die Internationale Theologische Kommission vor wenigen Jahren.
Voderholzer erklärte, "Diakonissen" im Sinne von nicht sakramental geweihten Amtsträgerinnen habe es in der frühen Kirche gegeben. Sie entsprächen heute etwa einer "Seelsorgshelferin" oder Krankenschwester. Eine Gemeinde- oder Pastoralreferentin, eine Theologieprofessorin, Ordinariatsrätin, Leiterin eines Diözesanmuseum, eine Äbtissin oder Generaloberin eines Frauenordens hätten "unvergleichlich größere Verantwortung und Gestaltungsmöglichkeiten" als eine "Diakonisse" im historischen Sinn.
"Frauenbund solle sich um wichtigeren Zielsetzungen kümmern"
Der Bischof hält es weiterhin für ausgeschlossen, dass Frauen am dreigestuften Weiheamt von Bischof, Priester und Diakon in der katholischen Kirche beteiligt werden können. Dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) legte er nahe, sich um "sehr viel wichtigere und wahrhaft politische Zielsetzungen" zu kümmern. So solle sich der Frauenbund klar gegenüber dem "Gender Mainstream" positionieren, bei dem es längst nicht mehr um das berechtigte Anliegen der Geschlechtergerechtigkeit gehe. Auch habe der Verband eine Aufgabe im Kampf für eine finanzielle Besserstellung von Müttern sowie gegen sexuelle Ausbeutung und Frauenhandel.
Der KDFB setzt sich seit zwei Jahrzehnten für einen Diakonat der Frau ein. Zuletzt war er darin vom Rottenburger Bischof Gebhard Fürst unterstützt worden. In der Deutschen Bischofskonferenz gibt es dazu unterschiedliche Auffassungen.