Theologe Söding sieht religiösen Analphabetismus

Gottesliebe aus Überzeugung?

Der Bochumer katholische Theologe Thomas Söding hat Christen aufgerufen, offener über ihren Glauben zu sprechen und damit dem "religiösen Analphabetismus" der Gegenwart entgegenzutreten.

Welche christlichen Werte sind für die katholische Kirche in Zukunft wichtig? / © Harald Oppitz (KNA)
Welche christlichen Werte sind für die katholische Kirche in Zukunft wichtig? / © Harald Oppitz ( KNA )

Christen sprächen heute kaum noch über ihre Suche nach Gott, betont Söding in einem Beitrag für die in Freiburg erscheinende Zeitschrift "Christ in der Gegenwart". "Allenfalls redet man über Ethik: über Werte und Tugenden, über soziale Einstellungen und Aktionen." Nächsten- und Gottesliebe gehörten in christlicher Überzeugung aber zusammen.

"Gewinn an Menschlichkeit"

Söding wandte sich auch gegen eine allein negative Sicht auf Mission, also die Weitergabe des Glaubens. Zwar erscheine die Geschichte der christlichen Mission als eine Kette von Übergriffen im Zeichen von Kreuz und Schwert. Dennoch könne die befreiende Wirkung des Glaubens betont werden, so der Theologe. "Es ist ein Gewinn an Menschlichkeit, die eigene Person, aber auch jeden anderen Menschen als Gottes Ebenbild zu sehen." Insofern sollten Christen ihren Glauben heute aktiv weitertragen.


Quelle:
KNA