Wie das Kölner Erzbistum mitteilte, starb Trippen am Mittwoch in einem Hospiz des Erzbistums. "Er bleibt mir als ein priesterlicher Mitbruder in Erinnerung, der neben seinen akademischen Leistungen stets auch ein den Menschen zugewandter Seelsorger war", erklärte Kardinal Woelki. Trippen sei ein "im positiven Sinne frommer Mann" gewesen, "von großer innerer Freiheit und dabei in allem fröhlich und treu.", so Woelki weiter. "Seine schützenden Hände hielt er stets über diejenigen, die seine Unterstützung brauchten."
Dompropst Gerd Bachner sagte, man sei Prälat Trippen "zutiefst dankbar für seinen treuen Dienst am Dom". In habe immer beeindruckt, wie vertrauensvoll und zuversichtlich Trippen seinen Glauben verkündet und gelebt habe, sagte Bachner. "In Erinnerung bleiben wird mir sein feinsinniger Humor, sein enormes Wissen über die Historie des Erzbistums und sein Engagement als Beichtvater am Dom."
Seelsorger und Honorarprofessor
Der gebürtige Düsseldorfer Trippen studierte Theologie in Innsbruck, Bonn und Köln. 1962 zum Priester geweiht, arbeitete er zunächst in der Seelsorge und als Assistent des Kölner Generalvikars. Nach seiner Habilitation war er von 1976 bis 1989 Regens des Kölner Priesterseminars und Honorarprofessor an der Uni Bonn. Von 1986 bis 2011 gehörte er dem Kölner Domkapitel an.
Der frühere Honorarprofessor der Universität Bonn legte jeweils zweibändige umfassende Biografien der Kölner Kardinäle Josef Frings (1887-1978) und Joseph Höffner (1906-1987) vor. Wichtige Veröffentlichungen im Bereich Kirchengeschichte waren zudem seine Dissertation über "Das Domkapitel und die Erzbischofswahlen in Köln (1821-1929)" sowie seine Habilitationsschrift über "Theologie und Lehramt im Konflikt - Die kirchlichen Maßnahmen gegen den Modernismus im Jahre 1907 und ihre Auswirkungen in Deutschland".
Ansprechpartner für Missbrauchsopfer
Nach Höffners Tod 1987 wurde Trippen selbst als aussichtsreicher Kandidat für den Kölner Bischofsstuhl gehandelt; diesen besetzte Papst Johannes Paul II. aber mit dem damaligen Berliner Kardinal Joachim Meisner.
Von 1991 bis 2001 war Trippen Leiter der Hauptabteilung Schule/Hochschule im Kölner Generalvikariat. Von 1986 bis 2001 stand er zudem als Präsident dem Borromäusverein vor, einem kirchlichen Dienstleister zur Unterstützung von Büchereien. Von 2002 bis 2011 war er Erstansprechpartner für Opfer von sexuellem Missbrauch in katholischen Einrichtungen im Erzbistum Köln.
(Erzbistum Köln, kna)