Das sagte Lehrer in Köln dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er könne nachvollziehen, dass Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) die Debatte nach dem Zuzug von Tausenden Flüchtlingen aus anderen Kulturen anstoße.
Forderung nach Integrationskursen
Lehrer bekräftigte seine Forderung, in Integrationskursen mit Flüchtlingen das Thema Antisemitismus zu thematisieren und etwa KZ-Gedenkstätten zu besuchen. "Viele Flüchtlinge etwa aus Syrien oder dem Irak haben in ihrer Heimat von klein auf gehört, dass Israel der Erzfeind und Juden bekämpfenswert sind", sagte Lehrer am Rande eines Kongresses der Allianz für Weltoffenheit, der neben dem Zentralrat der Juden unter anderem die Kirchen, der Koordinationsrat der Muslime und der DGB angehören. "Es ist wichtig, auf diese Menschen zuzugehen und ihnen andere Werte zu vermitteln." Die üblichen Inhalte eines Integrationskurses reichten dazu nicht aus.
de Maizière erntet Kritik
Innenminister de Maizière hatte in der "Bild am Sonntag" einen Zehn-Punkte-Katalog zur deutschen Leitkultur veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem: "Über Sprache, Verfassung und Achtung der Grundrechte hinaus gibt es etwas, was uns im Innersten zusammenhält, was uns ausmacht und was uns von anderen unterscheidet." Der Minister hob unter anderem soziale Gewohnheiten sowie die Bedeutung von Bildung, Kultur und Religion hervor. Der Beitrag stieß auf breite Kritik, aber auch Zustimmung.