"Es ist unverständlich, dass noch lange nicht alle Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention erfüllt sind", kritisierte VdK-Präsidentin Ulrike Mascher in Berlin anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am Freitag. Solange private Unternehmen von der Verpflichtung zur Barrierefreiheit ausgenommen blieben, würden Behinderte benachteiligt, sagte Mascher.
Barrieren abbauen
Die Bundesregierung müsse endlich die Voraussetzungen für ein gleichberechtigtes Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung schaffen. "Dazu gehören öffentlich zugängliche Gebäude, Wohnungen und medizinische sowie pflegerische Einrichtungen ebenso wie Bahnhöfe und Verkehrsmittel oder Informations- und Kommunikationsmedien", erklärte die VdK-Präsidentin. Denn Barrierefreiheit komme allen zugute. "Menschen mit Behinderung profitieren davon, aber auch Ältere, Eltern mit Kindern oder Menschen, die zeitweise mobilitätseingeschränkt sind."
VdK zum morgigen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit #Behinderung: Behinderung darf kein Nachteil sein! https://t.co/wFOccvGQDP pic.twitter.com/oJKegeGrgE
— Sozialverband VdK (@VdK_Deutschland) 4. Mai 2017
Außerdem müsse es für Menschen mit Behinderung mehr Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten am regulären Arbeitsmarkt geben, forderte Mascher. Zudem müsse das gemeinsame Lernen vorangebracht werden. "Bund und Länder gemeinsam müssen Inklusion in allen Schulen und Hochschulen vor allem mit ausreichend gut qualifiziertem Personal endlich umsetzen." Auch dürfe Behinderung nicht arm machen. "Die Eingliederungshilfe muss einkommens- und vermögensunabhängig gewährt werden", erklärte die VdK-Präsidentin.