In dem am Montag in Düsseldorf veröffentlichten Grußwort fordern sie zum gemeinsamen Engagement für Menschlichkeit, Demokratie, Gleichberechtigung und Freiheitsrechte auf. "Muslimische Gemeinschaften und christliche Kirchen stehen gemeinsam vor der Herausforderung, das Gift der gesellschaftlichen Spaltung zu bekämpfen", heißt es in dem Schreiben.
An vielen Orten weltweit gebe es Angriffe auf die Demokratie, die Meinungs-, Presse- und Religionsfreiheit, stellen die leitenden Geistlichen der rheinischen, westfälischen und lippischen Kirche sowie der katholischen Bistümer von Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn in ihrem Schreiben fest. Menschen würden verfolgt, diskriminiert und diskreditiert, weil sie vermeintlich die falsche Religion, Hautfarbe oder Herkunft, das falsche Geschlecht, die falsche sexuelle Orientierung oder die falsche politische Meinung hätten. Ursachen dafür seien unter anderem Zukunftsangst, Orientierungslosigkeit und Frustration.
"Die Kraft der Liebe Gottes" entgegengesetzt
Kirchen und Moscheen sollten demgegenüber Orte sein, an denen "fair und menschlich miteinander umgegangen" werde, appellieren die Unterzeichner. Spaltungen sollten überwunden, dem Hass "die Kraft der Liebe Gottes" entgegengesetzt und eine "Kultur der Mitmenschlichkeit" gepflegt werden, betonen die Präsides Annette Kurschus und Manfred Rekowski, Landessuperintendent Dietmar Arends, die Erzbischöfe Hans-Josef Becker und Rainer Maria Woelki, die Bischöfe Franz-Josef Overbeck, Felix Genn und Helmut Dieser.
Für die Muslime in Deutschland hat der Fastenmonat Ramadan in diesem Jahr am 27. Mai begonnen und endet am 24. Juni. Das Fasten gehört wie das Glaubensbekenntnis, die täglichen Gebete, die Armensteuer und die Pilgerfahrt nach Mekka zu den fünf Säulen des Islam. Der Ramadan ist auch der Monat der guten Taten und der Läuterung von Körper und Seele. Mitmenschlichkeit und Versöhnung stehen im Mittelpunkt, die Gläubigen entrichten die Armensteuer Zakat oder unterstützen Bedürftige.
