Mit einer "Minute für den Frieden" ruft Papst Franziskus heute (Donnerstag, 08.06.2017) Christen, Juden und Muslime auf, gemeinsam für den Frieden im Nahen Osten zu beten. Er erinnert damit zugleich an sein Treffen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dem damaligen israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres vor drei Jahren im Vatikan. Gegenwärtig sei es "nötig, dass Christen, Juden und Muslime für den Frieden beten", sagte Franziskus bei seiner Generalaudienz am Mittwoch. Während der Begegnung im Jahr 2014 in den Vatikanischen Gärten hatte der Papst von beiden Seiten den Mut gefordert, die Friedensverhandlungen wieder aufzunehmen und die "Spirale des Hasses und der Gewalt" zu durchbrechen.
"Keine Welt ohne Gewalt"
Zu Gewaltfreiheit und Frieden äußerte sich auch Berlins Erzbischof Heiner Koch. Im domradio.de-Interview blickt er auf die deutsche Verteidigungspolitik: "Gewaltfreiheit und der Dienst an der Waffe schließen sich nicht aus", so Koch. Es habe noch nie eine Welt ohne Gewalt gegeben. Ein Weg sei, "dem anderen klar zu machen: Wenn du Gewalt anwendest, werden wir uns wehren und versuchen dich an der Gewaltausübung zu hindern." Das sei auch der Sinn der Bundeswehr. Diese Praxis müsse aber aus der Überzeugung gestaltet werden, eigentlich keine Gewalt anwenden zu wollen. Die deutsche Politik sei sehr davon erfüllt, dass die Bundeswehr eine Friedensarmee sei, erklärte der Erzbischof anlässlich eines Gottesdienstes der Katholischen Militärseelsorge in Berlin.