Göring-Eckardt: Islamverbände müssen mehr tun gegen Terror

"Klare Haltung zeigen"

Die Spitzenkandidatin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, fordert Imame und Islamverbände in Deutschland auf, entschlossener Position zu beziehen gegen islamistischen Terrorismus. Die Islamverbände müssten eine klare Haltung zeigen.

Göring-Eckardt appelliert an Islamverbände / © Arno Burgi (dpa)
Göring-Eckardt appelliert an Islamverbände / © Arno Burgi ( dpa )

"Die Geistlichen müssen entschieden auftreten und klar machen, dass solche Taten nichts mit ihrer Religion zu tun haben. Da können sie sich nicht rausziehen", sagte Göring-Eckardt im Interview der "Welt". "Die übergroße Mehrheit der Muslime bete zu "einem Gott des Friedens". Das zu dokumentieren, sei ein wichtiges Zeichen.

Die Grünen-Fraktionschefin ergänzte außerdem, dass sich auch die Gesellschaft als Ganzes "nicht wegducken" dürfe: "Wenn Jugendliche, die hier aufwachsen, in eine islamistische Ideologie abrutschen, sind da alle gefragt, wieder Orientierung zu bieten: Eltern, Freunde, Nachbarn." Das sei keine Frage, die Muslime allein unter sich zu klären hätten, so die Politikerin weiter: "Wenn zum Beispiel ein muslimischer Jugendlicher in Deutschland zur Schule geht und sich radikalisiert, erwartet man ja auch nicht nur von seinen Lehrern, dass sie sich darum kümmern."

Lob für britische Imame

Lobend erwähnte Göring-Eckardt die 130 Imame in Großbritannien, die erklärt hatten, sie würden Attentätern das Totengebet verweigern: "Es ist gut, dass es solche symbolträchtigen Signale gibt und die Muslime zeigen: Terror hat mit uns und unserer Religion nichts zu tun und darf nicht im Namen Allahs verübt werden." Diese Imame machten mit ihrer besonderen Autorität als Geistliche klar, dass ein Terrorist eben kein wahrhaft Gläubiger mehr sein könne.


Katrin Göring-Eckardt  (dpa)
Katrin Göring-Eckardt / ( dpa )
Quelle:
KNA