Der seit zweieinhalb Jahren in Nordkorea inhaftierte kanadische Pastor Hyeon Soo Lim ist aus der Haft entlassen worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldete, verfügte ein Gericht aufgrund des angeschlagenen Gesundheitszustands des Geistlichen die Freilassung. Zuvor war eine Regierungsdelegation aus Kanada nach Nordkorea gereist, um sich für den gebürtigen Südkoreaner mit kanadischem Pass einzusetzen. Zu den nach Pjöngjang gereisten Vermittlern gehörte laut einem Bericht des kanadischen Senders CBC News auch Daniel Jean, Sicherheitsberater des kanadischen Premierministers Justin Trudeau.
Lebenslange Haft mit Zwangsarbeit
Der 62 Jahre alte Lim war 2015 festgenommen und wegen angeblicher staatsfeindlicher Aktivitäten zu lebenslanger Haft mit schwerer Zwangsarbeit verurteilt worden. Er musste laut einem CNN-Interview aus dem vergangenen Jahr sechs Tage in der Woche Löcher im Garten eines Gefangenenlagers graben. "Ich hoffe, ich kann eines Tages nach Hause zurück. Ich vermisse meine Familie", sagte Lim damals.
Jahrelanges Engagement in Nordkorea
Der gebürtige Südkoreaner war 1986 nach Kanada ausgewandert und leitete in Toronto eine presbyterianische Gemeinde. Nach Angaben seiner Familie, die in Kanada lebt, hat der Pastor rund 100-mal das abgeschottete Nordkorea besucht und dort unter anderem geholfen, ein Waisenhaus sowie ein Seniorenheim zu errichten. Nordkorea belegt in Statistiken über Verfolgung von Christen regelmäßig einen Spitzenplatz. In den vergangenen Jahren wurden in dem Land wiederholt christliche Missionare inhaftiert.