Im Jemen entführter Priester nach eineinhalb Jahren frei

Martyrium beendet

Der im Jemen entführte indische Priester Tom Uzhunnalil ist nach eineinhalb Jahren wieder frei. Der Salesianerpater sei gerettet worden, teilte Indiens Außenministerin Sushma Swaraj mit. Der Vatikan sprach den Vermittlern Dank aus.

Gebet für verschleppten Priester / © Jagadeesh NV (dpa)
Gebet für verschleppten Priester / © Jagadeesh NV ( dpa )

Uzhunnalil war am 4. März vergangenen Jahres bei einem Angriff islamistischer Extremisten auf ein Pflegeheim der von Mutter Teresa gegründeten Ordensgemeinschaft "Missionarinnen der Nächstenliebe" in der jemenitischen Stadt Aden verschleppt worden. Bei der Attacke waren 14 Menschen getötet worden, unter ihnen vier katholische Ordensfrauen.

Dank des Vatikan

Nach der Freilassung des indischen Salesianerpaters hat der Vatikan sich bei den Vermittlern bedankt. Der Heilige Stuhl danke "allen sehr herzlich, die sich für seine Befreiung eingesetzt haben", heißt es in einem kurzen Statement des vatikanischen Presseamts vom Dienstagabend. Namentlich erwähnt der Vatikan den Sultan von Oman und seine Regierung.

Der Salesianerpater hält sich nach Angaben indischer Medien derzeit in Maskat auf, der Hauptstadt des Sultanats Oman. Indien hatte sich in enger Zusammenarbeit mit dem Orden des Paters, den Salesianern, seit Monaten für seine Befreiung eingesetzt. Pater Uzhunnalil wird laut Vatikanangaben für einige Tage bei Salesianern in Rom zu Gast sein, bevor er wieder nach Indien aufbricht.

Entführungsumstände unklar

Nach anfänglichen Signalen, die auf eine mögliche Freilassung hindeuteten, ebbten die Nachrichten nach der Entführung bald ab. Im Mai 2016 tauchte ein Video des gefangenen Geistlichen auf. Darin erklärte er, sein Gesundheitszustand verschlechtere sich; er benötige "so schnell wie möglich stationäre Behandlung".

Es war zunächst unklar, wie der Mann aus dem südindischen Kerala nun freikam und wo er war.


Quelle:
dpa